Ratlos am Bahnsteig: Pendlern fehlt es an Informationen
8.12.2016, 18:54 Uhr
Wer am Donnerstagvormittag mit dem Zug von Nürnberg nach Bamberg fahren möchte, stand am Hauptbahnhof an verlassenen Gleisen. Nahezu alle Regional- und S-Bahnen fielen wegen des Oberleitungsschadens zwischen Nürnberg und Fürth aus. Weitere Informationen erhielten die Fahrgäste am Gleis nicht. Dass die Züge nach Bamberg auch über die U-Bahn nach Fürth erreicht werden konnten, steht nur an den großen Anzeigetafeln in der Bahnhofshalle.
Vielen Fahrgästen ging es wie einem 24-Jährigen, der nach Erlangen fahren woltle. Ratlos stand er neben dem Gleis und blickte in Richtung Anzeigetafel. Ein Hinweis auf die U1 nach Fürth: Fehlanzeige.
Am Hauptbahnhof in Fürth war die Lage besser: Seit dem Morgen waren hier Bahnmitarbeiter im Einsatz und lotsen die ankommenden Fahrgäste zu ihren Zügen und in die U-Bahn. Obwohl sich die Verspätungen hier für die meisten Pendler in Grenzen hielten, waren auch viele verärgert.
Ein 61-jähriger Nürnberger kritisierte die Informationspolitik der Deutschen Bahn: Er war wie jeden Tag auf dem Weg zu seiner Arbeit nach Erlangen, von der Störung war er bereits am Mittwochabend betroffen. Er zeigte zwar Verständnis für Verspätungen wegen technischen Störungen, kontne jedoch nicht nachvollziehen, warum an den Anzeigetafeln am Gleis keine aktuellen Informationen zu ausfallenden Zügen eingeblendet wurden. Auch bei den Durchsagen gebe es selten etwas Neues, stattdessen werde immer die gleiche Information wiederholt.
Am Nachmittag dann teilte die Bahn mit, dass ein provisorischer S-Bahn-Verkehr eingerichtet werde. Gegen 17 Uhr ging es am Fürther Bahnhof dementsprechend zu: Fahrgäste wechselten in Pulks hektisch die Bahnsteige und erfuhren von Bahn-Personal auf Zuruf, wo ihr Zug steht.
Alle aktuellen Informationen finden Sie in unserem Streckenticker.
Dieser Artikel wurde um 18.53 Uhr aktualisiert.
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