Serien-Exhibitionist in Zirndorf: 36-Jähriger festgenommen

25.1.2016, 12:04 Uhr
Serien-Exhibitionist in Zirndorf: 36-Jähriger festgenommen

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Polizeibeamte nahmen den Mann am Samstagmittag in Zirndorf fest. Er war einer Zivilstreife im Bahnhofsbereich aufgefallen und passte "in Gestalt, Bekleidung und Verhalten" auf die Beschreibung der Opfer, so Antje-Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Er gilt als dringend tatverdächtig, sich immer wieder exhibitionistisch gezeigt zu haben. Eine der geschädigten Frauen hat ihn auf einem ihr vorgelegten Foto bereits identifiziert.

Der Beschuldigte wurde nach seiner Festnahme der Kripo Fürth überstellt. Bisher machte er keinerlei Angaben zu den Vorwürfen. Eine Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Fürth erließ am Sonntag Haftbefehl gegen den Mann.

Bereits oft aufgefallen

Bereits Ende Dezember 2015 verunsicherten vier Exhibitionismus-Fälle Zirndorf. Anfang Januar zeigte sich ein Mann dann in schamverletzender Weise einer Jugendlichen - in der Nähe eines Kindergartens. Nur ein paar Tage später sah sich eine Spaziergängerin auf dem Biberttalradweg zwischen Schwimmbad und Paul-Metz-Halle einem Exhibitionisten gegenüber. Er trug eine Holzfällerjacke.

Am neunten Januar zeigte sich ein Mann an mehreren Orten in Zirndorf vor Kindern, die Täterbeschreibungen deckten sich zum Teil mit denen von den vorausgegangenen Taten. Als am 11. Januar ein Zirndorfer Schulkind in der Breslauer Straße Opfer wurde, wunderten sich immer mehr Menschen, warum der Täter noch nicht gefasst war.

Weitere Details bekannt

Am 18. Januar konnte eine Frau, die im Zimmermannspark von ihm belästigt wurde, eine genauere Beschreibung des Täters abgeben. Ob all diese Taten tatsächlich von ein und demselben Mann begangen wurden, müssen jetzt die Ermittlungen zeigen. Wie Antje Gabriels-Gorsolke auf Nachfrage sagte, gilt der Mann bislang in fünf Fällen als dringend verdächtig (24. und 31. Dezember, 6., 9. und 11. Januar). Darunter ist das exhibitionistische Auftreten vor Kindern, das bereits als sexueller Missbrauch gelten würde und mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren bestraft werden kann.

Für Opfer sind solche Situationen äußerst unangenehm - oft fühlen sie sich hilflos. Die FN sprachen mit Kriminalhauptkommissarin Heike Krämer, die als Beauftragte für Frauen und Kinder am Polizeipräsidium Mittelfranken weiß, wie man in einem solchen Fall souverän reagiert.