Wie wollen die Kandidaten die Weichen für Seukendorf stellen?

5.7.2016, 06:00 Uhr

Die Fragen: 1. Seukendorf hat Bedarf an Gewerbeflächen — wo können diese realisiert werden?

2.Was können Sie sich vorstellen, um den Ortskern zu beleben?

3. Welche Angebote für die ältere Generation fehlen im Ort?

4. Was kann die Kommunalpolitik für die Jugend am Land tun?

5. Wie soll das neue Bürgerhaus genutzt werden?

Der amtierende Bürgermeister Werner Tiefel von den Freien Wählern gibt dazu folgende Stellungnahme ab:

*zu 1: Um die Leistungsfähigkeit der Gemeinde zu steigern, müssen Gewerbeflächen geschaffen werden. Zum Schutze der Bürger vor Belästigungen stelle ich mir hauptsächlich die Erweiterung des Gebietes „Am Seukenbach“ südlich der Südwesttangente vor. Auch eine interkommunale Ansiedlung von Gewerbe im Westen (Nähe Biogasanlage) von Seukendorf halte ich für realisierbar. Das Potential innerorts für Kleingewerbe ist sehr begrenzt und für expandierende Unternehmen eher ungeeignet.

*zu 2: Große Schritte erhoffe ich mir bereits durch zahlreiche Veranstaltungen im neuen Gemeindehaus. Freie Flächen sollen mit Unterstützung von Privatinitiativen für die Ortsbelebung aufgerüstet werden. Auch kann ich mir positive Impulse durch einen Wochenmarkt sehr gut vorstellen. Mit dem Programm „Dorferneuerung Hiltmannsdorf“ können Anreize zur Aufwertung geschaffen werden.

*zu 3: Unsere Gemeinde ist in diesem Bereich bereits sehr aktiv. Wir bieten an: Seniorenkreis, Seniorenclub, Seniorensport, Ausflüge, geselliges Beisammensein und mehr. Eigene Bedeutung im Gemeinderat hat unsere seniorenpolitische Sprecherin. Das Ganze wird nun gesteigert mit unserer Planung zum ambulant betreuten Wohnen speziell für unsere älteren Bürger.

*zu 4: Zunächst das, was wir schon immer tun: Unterstützung unserer Vereine und Organisationen, die sich mit der Jugendarbeit identifizieren. Auch unser Ferienprogramm ist speziell auf die Jugend zugeschnitten. Mit der Optimierung des Nahverkehrs wird die Verbindung zu den städtischen Einrichtungen gefördert. Mir persönlich liegt die Verbesserung des Zusammenwirkens im Skyline-Jugendtreff sehr am Herzen.

*zu 5: Geschaffen wird ein neues Gemeindehaus mit Gesellschafts- und Amtsräumen. Mein Ziel ist es, einen Teil der Verwaltungsangelegenheiten wieder in die Gemeinde zu bringen — einschließlich des Amtssitzes des Bürgermeisters. Der architektonisch wunderbare Saal bietet Nutzungsmöglichkeiten aller Art für alle. Das neue Kommunikationszentrum wird unser Gemeindeleben stärken.

Die Herausforderin von der CSU, Sandra Schuller, antwortet:

*zu 1: Vorzugsweise ist das Gewerbegebiet am Seukenbach zu erweitern. Festgefahrene Gespräche mit den Grundstückseigentümern sind aufzulösen und somit Flächen zu mobilisieren.

*zu 2: Durch die Bereitstellung lokaler Fördermöglichkeiten gilt es, den Einzelhandel im Ortskern zu erhalten und weiter auszubauen.

*zu 3: Mit unserem Gemeindehaus möchten wir uns für die Ausschreibung um ein Mehrgenerationenhaus bewerben. Dies bietet zudem Synergieeffekte mit dem entstehenden betreuten Wohnen am Veitsbronner Weg. Zudem gilt es, eine Vernetzung der bereits bestehenden Angebote für Senioren zu erreichen.

*zu 4: Die Förderung von Veranstaltungen sowie Projekte für die Jugendarbeit ist eine wichtige Aufgabe. Diese sollten im Jugendzentrum Skyline sowie im Gemeindehaus weiter ausgebaut werden. Durch innovative Ansätze demokratischer Mitbestimmung unserer Jugend soll unser Konzept weiter ausgedehnt werden. Hierfür sind zudem finanzielle Ressourcen zu schaffen.

*zu 5: Das Gemeindehaus soll eine Begegnungsstätte für Jung und Alt darstellen. Kulturelle sowie private Veranstaltungen sollen hier möglich sein. Zudem sollen der Bürgermeister und ein Teil der Verwaltung hier Platz finden. Dadurch wird es den Bürgern ermöglicht, direkt vor Ort einen Ansprechpartner zu haben.

Die Antworten des SPD-Kandidaten Sebastian Rocholl:

*zu 1: Das Gewerbegebiet „Alte B 8“ wird nicht realisiert. Richtig wäre eine Erweiterung von „Am Seukenbach“, eine Erschließung an der „Neuen B 8“ ist denkbar. Zunächst schneller umzusetzen und für die Gemeinde günstiger ist jedoch eine Ansiedlung von Dienstleistern und nicht produzierendem Gewerbe in vorhandener Gebäude-Substanz im Ortskern.

*zu 2: Nur Menschen beleben den Ortskern. Wenn es gelingt, unser Ortsbild zu erhalten und dabei mit Hilfe der Förderung des Freistaates bezahlbaren Wohnraum im Zentrum zu schaffen, sowie Gewerbe anzusiedeln, sind die Voraussetzungen für eine Belebung des Ortskerns (z.B. durch Markttage für Direktvermarkter) gegeben.

* zu 3: Für unsere selbstständig lebenden Senioren gibt es vielfältige Freizeitangebote, aber es fehlen die Räume — hier schafft das Bürgerhaus Abhilfe. Eine optimierte Mobilität ist ein wichtiges Anliegen. Für alle, die mehr Unterstützung brauchen, ist unser geplantes Seniorenzentrum eine Möglichkeit, in unserer Gemeinde zu verbleiben.

*zu 4: Die Jugendarbeit unserer Vereine muss gefördert werden. Das sozialpädagogische Angebot im „Skyline“ sollte weiterhin den verschiedenen Altersgruppen angepasst werden. Und ab einem bestimmten Alter ist die flexible Mobilität mit Anbindung an die Stadt wichtig — hier gilt es, Bestehendes zu verbessern oder neue Konzepte zu finden.

*zu 5: Neben der Nutzung durch die Vereine, die VHS, kulturelle Veranstaltungen und der Möglichkeit von privaten Veranstaltungen soll das Bürgerhaus der Begegnung der Generationen dienen — durch gemeinsame, generationsübergreifende Projekte. Auch die Geschichte unserer Gemeinde soll dort erlebbar werden — ohne jeden musealen Charakter.

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