Wöhrl: Standort Fürth scheint nicht gefährdet

6.9.2016, 18:59 Uhr
Wöhrl: Standort Fürth scheint nicht gefährdet

© Foto: Hans-Joachim Winckler

„Der Verkauf geht weiter.“ Seit Monaten prangen diese Worte während der Umbauarbeiten auf Transparenten an der Fassade des Fürther Wöhrl-Hauses. Trotz der negativen Entwicklung des Nürnberger Modehauses bleibt diese Botschaft gültig.

„Der Verkauf geht weiter, der Umbau wird auf keinen Fall gestoppt.“ Zwar war über diese Aussage hinaus am Dienstag dem Pressesprecher der Rudolf Wöhrl AG, Frank Elsner, noch kein eindeutiges Bekenntnis zum durchaus traditionsreichen Fürther Standort zu entlocken, denn: Es sei noch nicht kommuniziert, so Elsner, ob die Kleeblattstadt zu den acht bis zehn von insgesamt 34 Filialen in Süd- und Ostdeutschland gehört, die auf dem Prüfstand stehen. Dafür sprach aber ein Vertreter von Pegasus Capital Partners Klartext.

Der Investor verwandelt seit Herbst vergangenen Jahres das frühere Quelle-Kaufhaus für einen zweistelligen Millionenbetrag in das „Carré Fürther Freiheit“. Wöhrl nimmt dort neben der Parfümerie-Kette Douglas und dem Supermarkt tegut die Rolle eines Ankermieters ein. In dem Haus mit seinen rund 15 000 Quadratmetern Nutzfläche sind etwas über 10 000 für den Einzelhandel reserviert, davon wiederum etwa die Hälfte für Wöhrl. Er habe bereits mit Wöhrl Rücksprache gehalten, sagte Michael Seidl von Pegasus Capital Partners den FN am Dienstag. Fürth sei nicht betroffen. Die große Eröffnungsfeier nach Abschluss der Umbauarbeiten solle wie geplant im November über die Bühne gehen.

 

Sanierung in Eigenregie

Das Modehaus Rudolf Wöhrl mit seinen knapp 2000 Mitarbeitern will mit einer Sanierung in Eigenregie eine drohende Insolvenz verhindern. Der negative Trend im deutschen Textileinzelhandel und das veränderte Kaufverhalten der Verbraucher, so heißt es, machten diesen Schritt erforderlich.

Die Hauptversammlung des Nürnberger Unternehmens habe dafür ein Schutzschirmverfahren beschlossen, teilte die Rudolf Wöhrl AG in der Nacht zum Dienstag mit: „Ziel ist es, die Wöhrl Gruppe als Ganzes zu erhalten und nachhaltig in die Profitabilität zurückzuführen.“ Defizitäre Filialen ohne Wachstumspotenzial sollen geschlossen werden, dafür solle unter anderem das Online-Geschäft ausgebaut werden.

 

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