Zeugnisse jüdischen Lebens

23.10.2018, 11:20 Uhr
Zeugnisse jüdischen Lebens

© Archivfoto: wra

Sowohl die Synagoge als auch das jüdische Schulhaus existieren noch in Wilhermsdorf, wenn sie auch nicht sofort als solche zu erkennen sind. In der vorgezogenen Reichspogromnacht am 19. Oktober 1938 wurden die Gebäude nämlich nicht angezündet, sondern unbewohnbar gemacht.

Kürzlich hat die Marktgemeinde "Zeugnisse jüdischen Lebens" mit Erinnerungstafeln versehen, darunter die Synagoge. Sie steht (wie berichtet) seit Mai 2018 unter Denkmalschutz. Nach Aussage von Bürgermeister Uwe Emmert verhandelt man mit den Eigentümern über den Verkauf; der soll auch das jüdische Schulhaus nebst Lehrerwohnung beinhalten. Dabei ist wohl weniger der mittlere sechsstellige Kaufpreis das Problem, sondern die Frage, wie die Gebäude sinnvoll genutzt werden könnten.

Irith Michelsohn appellierte jedenfalls eindringlich an die Verantwortlichen, die Synagoge der Nachwelt "als jüdisches Gebäude zu erhalten". Unterstützung signalisierte Thomas Liebert, seit Anfang des Jahres Heimatpfleger des Landkreises Fürth: Er werde seine Kontakte nutzen und nach weiteren Fördermöglichkeiten suchen, versprach Liebert auf Nachfrage. Und auch Landrat Matthias Dießl sieht den Erhalt grundsätzlich positiv. Konkrete Ideen zur Nutzung konnte aber auch er noch nicht nennen.

Keine Kommentare