Zirndorfer Bibertbad: Sauna bleibt kalt

5.3.2016, 21:00 Uhr
Zirndorfer Bibertbad: Sauna bleibt kalt

© Foto: Thomas Scherer

Im Stadtrat ließ Helmut Oswald als Leiter des kommunalen Eigenbetriebs verlauten, er könne derzeit gar nicht absehen, wann die Sauna eröffne, geschweige denn einen konkreten Termin nennen. Auf FN-Nachfrage wollte er dazu keine näheren Erläuterungen machen, um nicht dem für den 16. März angesetzten Bäderausschuss und damit der Information der Stadträte vorzugreifen: „Das ist ein hochsensibles Thema.“

Derweil hat es um den Wirtschaftsplan 2016 des Bibertbades Dissonanzen im Stadtrat gegeben. „Wissentlich einen falschen Plan verabschiedet zu haben“, monierte CSU-Fraktionschef Jürgen Grötsch bei den Etatberatungen. Zu dieser Gelegenheit hatte die CSU gefordert, den Wirtschaftsplan zu korrigieren, da Personalkosten für zwei Mitarbeiter einer falschen Abteilung zugeordnet waren.

Die Verwaltungsfachleute hielten dem allerdings entgegen, dass das lediglich unnötig Geld koste, da dann erneut ein Wirtschaftsprüfer beauftragt werden müsse, „und der macht das nicht umsonst“. Abgesehen davon sei der Fehler erkannt, befand Peter Hein, Rechnungsprüfer der Stadtverwaltung. Werden die Zahlungen in der Praxis richtig gebucht, sei das Korrektur genug. „Es ist ein Plan, mehr nicht, und der kann sich jederzeit wieder ändern“, ergänzte Oswald. Gerade beim Bad sei er von vielen Unwägbarkeiten begleitet, allen voran der Witterung, und in Zirndorfs speziellem Fall auch von unsicheren Beschlusslagen, verweist er auf die Erfahrungen mit dem Hin und Her um den Fortbestand der Eisbahn.

Schon in der Januarsitzung hatte die CSU die im Sauna- und Gastronomiebereich angesetzten Defizit-Prognosen als inakzeptabel (Grötsch) verurteilt und gefordert, den Wirtschaftsplan erneut im zuständigen Bäderausschuss als Fachgremium zu behandeln. Damit konnten sich die Christsozialen allerdings trotz Unterstützung der Grünen nicht durchsetzen.

Kämmerer Martin Fenn geht beim städtischen Etat 2016, über den das Defizit des kommunalen Eigenbetriebs Bibertbad auszugleichen ist, von einem Verlust in Höhe von 2,6 Millionen Euro aus. Außerdem sind 1,9 Millionen Euro als Investitionszuschuss eingeplant. Damit hat die Stadt in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt 4,6 Millionen Euro aufgebracht, um die Folgen der mangelhaften Bauausführung beim 2003 eröffneten Hallenbad-Neubau auszubügeln und die Sauna aufzuwerten.

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