Wohl Hunderte Unfälle

Glätte-Chaos auf Frankens Straßen: Es kracht fast überall - so ist die Lage in der Region

Tobi Lang

Redakteur

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2.12.2023, 09:08 Uhr
Überall in Franken krachte es wegen Schnee und Eis. Die Prognosen für die nächsten Tage sehen nicht besser aus. 

© NEWS5 / Merzbach Überall in Franken krachte es wegen Schnee und Eis. Die Prognosen für die nächsten Tage sehen nicht besser aus. 

Der Winter ist da, das ist kaum zu übersehen. In der Nacht auf Samstag schneite es vielerorts noch einmal heftig, inzwischen türmen sich inzwischen bis zu 30 Zentimeter der weißen Pracht - und die machen offensichtlich auch vor den Straßen Frankens nicht Halt. Die Polizei meldet jetzt unzählige Unfälle, von Aschaffenburg bis in die südlichsten Ecken der Region, von Ost nach West, in den Großstädten und auf dem Land. Glücklicherweise gab es kaum Schwerverletzte bei Unfällen, zu denen es einen klaren Glätte-Bezug gibt. Bislang zumindest. Der Blechschaden ist jedoch immens. Lediglich bei einer Frontalkollision in Unterfranken gab es zwei Tote - dabei ist aber noch unklar, welche Rolle Schnee und Eis gespielt haben könnten.

Beispielsweise in Erlangen, wo ein 21-Jähriger mit seinem VW die Kontrolle verlor und an der Fürther Straße mit der vereisten Straße überfordert war. Sein Wagen rutschte einmal komplett über eine Kreuzung und landete auf dem Gelände eines Autohauses. Dort rammte der junge Mann mit seinem Auto mehrere Fahrzeuge, eines schob er in das Gebäude des Autohauses. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, der Schaden ist jedoch beträchtlich. Die Polizei ging am Samstagmorgen von fast 40.000 Euro aus.

Rutschpartie in Franken und der Oberpfalz: Wo es gekracht hat

Besonders heftig traf es wohl die Oberpfalz. Das zuständige Polizeipräsidium meldete bis zum frühen Samstagmorgen mindestens 83 umgestürzte Bäume und 84 Unfälle mit zehn größtenteils Leichtverletzten. Mancherorts - beispielsweise zwischen Hemau und Kelheim - mussten sogar ganze Straßen wegen Eis und querliegender Botanik gesperrt werden. In Regensburg versperrte ein havarierter Sattelzug die komplette Fahrbahn. Immerhin: Weil all das nachts geschah, brach kein Verkehrschaos aus.

Auch in Westmittelfranken krachte es mehrfach. Beispielsweise bei Illesheim, wo ein Wagen auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern geriet und in die Front eines entgegenkommenden Kleintransporters krachte. Zwei Menschen erlitten leichte Verletzungen. In Hemmersheim rutschte eine Autofahrerin in mehrere Leitpfosten - ebenso in Marktbergel.

Häufig Fahranfänger in Kollisionen verwickelt

Besonders junge Menschen sind häufig in Unfälle verwickelt. Zwischen Gosberg und Kirchehrenbach in Oberfranken beispielsweise verlor ein 18-Jähriger, der gerade mal einen Tag seinen Führerschein hatte, mit seinem BMW die Kontrolle. "Der Grund hierfür war offensichtlich nicht angepasste Geschwindigkeit und die um diese Uhrzeit vorherrschenden Straßenbedingungen", teilt die Polizei mit. Der junge Mann und sein Beifahrer blieben unverletzt, am BMW entstand aber hoher Sachschaden. Ihn erwartet nun ein Bußgeldverfahren und weitere führerscheinrechtliche Konsequenzen.

Bereits am Freitagmorgen kollidierte ein 20-Jähriger in Pappenheim bei Treuchtlingen wegen des Schnees mit einem Schulbus. Der Mann wurde leicht verletzt, als sein Wagen im Straßengraben landete. Immerhin blieben die Insassen des Busses unverletzt. Ursache wie so häufig: eine nicht angepasste Geschwindigkeit wegen der Glätte.

Häufig flüchteten Beteiligte auch vom Unfallort. Die Polizei betont: Auch wenn winterliches Chaos ausbricht, sind Beteiligte verpflichtet, sich bei den Behörden zu melden. Im Bereich der Kitzinger Polizeiinspektion in Unterfranken war das gleich drei Mal der Fall. Gegen alle Betroffenen wurden entsprechende Verfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet.

Das Chaos auf Frankens Straßen jedenfalls wird nicht weniger, denn: Wetterexperten melden für das Wochenende noch mehr Schnee. Bis Sonntagmorgen dürften noch einige Zentimeter hinzu kommen, heißt es beispielsweise vom Deutschen Wetterdienst. Es ist also weiter mit glatten Straßen zu rechnen.