Außergewöhnliches Naturschauspiel

Gleich mehrere Sonnenstürme auf einmal: Polarlichter werden auch in Deutschland erwartet

Elinor Kotzott

Volontärin

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10.5.2024, 17:53 Uhr
Polarlichter wie hier in Kanada könnten auch hierzulande sichtbar sein.

© IMAGO/Shannon Bileski Polarlichter wie hier in Kanada könnten auch hierzulande sichtbar sein.

Die Sonne ist in den letzten Tagen besonders aktiv gewesen und so sollen zwischen dem 10. und 12. Mai gleich mehrere Sonnenstürme auf die Erde treffen. Für die kommende Nacht vom 10. auf den 11. Mai wird ein besonders starker geomagnetischer Sturm erwartet.

Die Folge davon: "Polarlicht könnte also wieder bis in den Alpenraum fotografierbar sein", so Hansjürgen Köhler vom Cenap (Centrales Erforschungs-Netz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene). Das Sonnenplasma von gleich vier CMEs (coronal mass ejection, also koronaler - von der Sonne stammender - Massenaussstoß) könne ab 2 Uhr früh die Erde erreichen. Der größte Teil des Sturms werde wohl aber Nordamerika treffen. Dabei gebe es Polarlichtchancen für die halbe USA, so Köhler.

Die Grafik zeigt die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter am 11. Mai.

Die Grafik zeigt die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter am 11. Mai. © CENAP

Im Zuge der Sonnenstürme werden am Wochenende geomagnetische Störungen der Kategorie G4 erwartet. Die Klassifizierung in verschiedene Stärkegrade reicht von G1 (schwache geomagnetische Störung) bis G5 (extrem starke geomagnetische Störung). Bei einem Sturm der Kategorie G4 könne es zu "weit verbreiteten Problemen mit der Spannungsregelung" kommen, schreibt das Weltraumwetter-Vorhersagezentrum (SWPC) der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA auf seiner Website.

Hohe Wahrscheinlichkeit für Polarlichter bei Stürmen der Kategorie 4

Auch Satelliten- und Kommunikationssysteme könnten dadurch gestört werden, sagt Köhler. Die Chance auf Polarlicht ist bei Sonnenstürmen der Kategorie 4 hoch: Bis zum 45. Breitengrad wurden laut SWPC bereits Polarlichter gesichtet. Die südlichsten Teile Deutschlands befinden sich etwa auf dem 47. Breitengrad. In den kommenden Tagen könnten Polarlichter also bundesweit sichtbar sein.

Für alle, die das Spektakel mit eigenen Augen sehen wollen, hat Köhler einen Tipp: Die Aurora, also das Nordlicht, lasse sich am besten außerhalb der städtischen Beleuchtung und der "Stadt-Halos" beobachten. Am besten seien ländliche Gebiete mit guter Rundumsicht geeignet.

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