Stammzellspender dringend gesucht: Jakob braucht Hilfe

3.9.2017, 16:38 Uhr
Stammzellspender dringend gesucht: Jakob braucht Hilfe

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Seit einem Jahr kämpft der Junge bereits gegen den Blutkrebs. Nach langen Krankenhausaufenthalten und vielen Therapien wurden er und seine Familie vor wenigen Wochen mit der niederschmetternden Nachricht konfrontiert: Der Krebs konnte nicht besiegt werden. Damit waren alle Träume für die Zukunft auf Eis gelegt. Der geplante Rehaaufenthalt musste abgesagt werden, der Schulbeginn im Gymnasium Herzogenaurach wird auf unbestimmte Zeit verschoben.

Jakob kann nur überleben, wenn es – wo auch immer – einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Landrat Alexander Tritthart, Vater von zwei Söhnen, hat nach seinem Bekunden noch keine Schirmherrschaft "für eine solch bewegende Angelegenheit" übernommen. Er ließ sich bereits für einen anderen Fall registrieren.

"Gemeinsam für Jakob und andere!" nannten Unterstützer die Initiative. Von links Christine Schieb, Ellen Ahles, Landrat Alexander Tritthart, Yvonne Renz von der DKMS, Vater Daniel Conrads, 2. Bürgermeisterin Renate Schroff, Edith Prückel.

"Gemeinsam für Jakob und andere!" nannten Unterstützer die Initiative. Von links Christine Schieb, Ellen Ahles, Landrat Alexander Tritthart, Yvonne Renz von der DKMS, Vater Daniel Conrads, 2. Bürgermeisterin Renate Schroff, Edith Prückel. © Foto: Edgar Pfrogner

Eine große Zahl von Vertretern der Öffentlichkeit hieß 2. Bürgermeisterin Renate Schroff willkommen. Publik gemacht soll dies werden: Am Samstag, 30. September von 12 bis 17 Uhr findet in der Niederndorfer Cunz-Reyther-Grundschule eine Bluttypisierungsaktion statt, um einen "genetischen Zwilling" zu finden.

Freunde gründeten Initiative

Daniel Conrads ist Jakobs Vater. Mit verhaltener Stimme berichtete er von den ersten Monaten des Kampfs seines Sohnes gegen die Krankheit. Nach Etappen mit Chemotherapie "sah am Anfang alles sehr gut aus. Bei der letzten Knochenmarkspunktion wurden erneut Krebszellen festgestellt".

Freunde der Familie, Edith Prückel, Christine Schieb und Ellen Ahles aus Niederndorf und Umgebung, gründeten eine Initiative unter dem Motto "Gemeinsam für Jakob und andere!" und wandten sich an die gemeinnützige DKMS in Tübingen, die Stammzellspenden an Patienten vermittelt, die an Blutkrebs erkrankt sind. Sie führt eine Datenbank mit weltweiter Vernetzung. Die Suche nach der passenden Stammzellspende verlief jedoch bislang erfolglos.

"Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Denn nur dann können sie als Lebensretter gefunden werden", weiß Daniel Conrads. Bei jungen Patienten liegen die Genesungschancen zwischen 40 und 80 Prozent.

Auch die Schirmherren der Aktion, Landrat Alexander Tritthart und Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker, rufen zur Mithilfe auf.

Stammzellspende: Einfache Registrierung

Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit dessen Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können.

Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, müssen nicht erneut mitmachen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung.

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe großer Typisierungsaktionen im Landkreis, in Adelsdorf, in Gremsdorf oder Höchstadt.

Kriterien, um spenden zu dürfen:

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich am Samstag, 30. September, in der Cunz-Reyther-Grundschule Niederndorf in Herzogenaurach als potenzieller Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen.

  • Das Gewicht des Spenders muss mindestens 50 Kilo betragen. Der Spender muss grundsätzlich gesund sein.
  • Das Blut des Spenders – die Blutgruppe spielt hier keine Rolle – wird auf Gewebemerkmale ausgewertet. Die Auswertung der Daten steht weltweit zur Verfügung. Es existieren zwei Arten der Entnahme: Aus dem fließenden Blut, ein Vorgang einer Dialyse vergleichbar, oder die Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenkamm. Dazu sind zwei Kliniktage notwendig.
  • Die Entnahme findet immer in Deutschland statt. Per Kurier wird die Stammzellspende zu den Patienten gebracht.

Die DKMS als gemeinnützige Gesellschaft ist auf Spendengelder angewiesen. Bedingung für die Teilnahme an der Typisierung ist dies jedoch nicht. DKMS-Spendenkonto Kreissparkasse Tübingen IBAN: DE56 6415 0020 0001 7758 84 VWZ: Jakob

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