Mahnwache vor dem Haus des "Guru" von Ailsbach

LONNERSTADT - Rund 150 Menschen haben vor dem Haus des so genannten "Guru" von Ailsbach eine Mahnwache abgehalten. Die Organisatoren kritisieren, dass das Landratsamt Erlangen-Höchstadt zu wenig für die drei Kinder aus Lonnerstadt tue, deren Eltern — wie berichtet — eine sektenähnliche Beziehung zu dem Guru Gerhard L. pflegen.

Thomas Paulwitz, Mitbegründer der Facebook-Seite „Rettet die Sektenkinder“, forderte bei der Mahnwache alle Besucher dazu auf zu helfen, die zwei Jungen und ein Mädchen „aus der Umklammerung der Sekte“ zu befreien.

Wie mehrfach berichtet, haben die Eltern der Kinder ihr Vermögen dem „Guru“ gegeben. Die Familie lebt in ärmlichen Verhältnissen in einem von der Gemeinde überlassenen alten Bauernhaus in Lonnerstadt. Sie ist nicht krankenversichert, die Kinder gehen jedoch normal zur Schule und sind nach einer Untersuchung in der Erlanger Uni-Klinik in einem guten Allgemeinzustand, wie Landrat Eberhard Irlinger kürzlich berichtete.

Paulwitz sieht bei der „Neuen Gruppe der Weltdiener“ Parallelen zu Scientology. Er spricht von „Scharlatanen, die Wasser predigen und Wein trinken“ und fordert Landrat Irlinger auf, einen Sektenexperten zu konsultieren. Außerdem wünscht er sich eine Kontaktsperre, damit der Guru seinen Einfluss verliert. Und er stellt klar: „Wir wollen, dass die Familie zusammenbleibt.“