Mini-Kameras für Bayerns Polizisten?

8.1.2014, 11:59 Uhr
In Frankfurt wurden sogenannte Bodycams bereits getestet. München könnte nun nachziehen.

© dpa In Frankfurt wurden sogenannte Bodycams bereits getestet. München könnte nun nachziehen.

Sie sind klein, futuristisch - und womöglich bald auch in Bayern im Einsatz. Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk  wirbt Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer für sogenannte Bodycams, also Mini-Kameras für Polizisten. Gerade weil die Übergriffe auf Polizeibeamte laut Angaben der Behörden nahezu jährlich zunehmen, fordert Schmidbauer eine Gesetzesänderung, die das Tragen der Bodycams ermöglicht.

Die Kameras sollen aber nicht nur zum Schutz der Beamten eingesetzt werden. Auch die Bürger selbst sollen so auch vor grundlosen Gewaltübergriffen durch Polizisten abgesichert werden. Zumindest teilweise könnten die Aufnahmen Beweise liefern - oder eben die Beschuldigten entlasten.

"Wer die Kamera sieht, hält sich zurück"

In Deutschland erstmals getestet wurden die Bodycams auf der Frankfurter Kneipenmeile Altsachsenhausen. "Ein probates Mittel, um die Sicherheit der Polizisten zu steigern", wie Hessens Innenminister Boris Rhein erklärt. Die Gewaltbereitschaft gegenüber Beamten habe deutlich abgenommen. Und auch die Polizeigewerkschaft ist sich sicher: "Es hat sich gezeigt: Wer kontrolliert wird und die Kamera sieht, der hält sich zurück."

Nun also auch in Bayern? Das Münchner Präsidium will nach Informationen des Bayerischen Rundfunks offenbar Vorreiter im Freistaat sein. Und plant ebenfalls eine Testphase. Im Gegensatz zum Test in Hessen sollen dann aber nicht nur Video, sondern auch Ton aufgezeichnet werden. Ob in Bayern dafür eine Gesetzesänderung notwendig ist, ist bislang unklar.

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