Nach Aktion in Amberg: Das Netz spottet über die NPD Nürnberg

3.1.2019, 10:36 Uhr
Vier Männer in Warnwesten streifen nach dem Vorfall durch die Stadt in der Oberpfalz. Auf der NPD-Facebookseite, die die Bilder verbreitete, gab es viel Spott für die "Schutztruppe".

© Screenshot Facebook Vier Männer in Warnwesten streifen nach dem Vorfall durch die Stadt in der Oberpfalz. Auf der NPD-Facebookseite, die die Bilder verbreitete, gab es viel Spott für die "Schutztruppe".

Am Samstag sollen Asylbewerber in Amberg wahllos auf Passanten eingeschlagen haben, zwölf Menschen wurden dadurch verletzt. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, hat die NPD Nürnberg diesen Vorfall instrumentalisiert.

Die rechtsextreme Partei hat diverse Fotos auf ihrer Facebookseite gepostet, die vier Männer in Warnwesten in der oberpfälzer Stadt zeigen. Auf den Westen ist die Aufschrift "Wir schaffen Schutzzonen" zu sehen.  Auf ihrer FB-Seite schreibt die NPD Nürnberg: "Wenn wir sagen 'Schafft Schutzzonen in Amberg', dann meinen wir das auch so. Ein Video folgt in den nächsten Tagen." Doch die Aktion sorgt für viel Spott und Hohn: Etliche Facebook-User machen sich unter dem Post der NPD Nürnberg über die "Schutzstreife" lustig. "Was für eine lächerliche Horde", schreibt ein Facebook-Nutzer, "Pfadfinder on Tour" kommentiert ein anderer.


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Ambergs Oberbürgemeister Michael Cerny (CSU) hat indes bestätigt, dass im Stadtgebiet eine rechte Bürgerwehr beobachtet wurde. Nach Angaben von Ambergern ist die Gruppe auch vor einem Asylbewerberheim gesehen worden. Seit den Übergriffen vom vergangenen Samstag wird die Stadtverwaltung mit teils üblen Reaktionen aus der Bundesrepublik überschüttet. Cerny sei erschüttert über das Ausmaß von Hass und Gewaltandrohungen. "Das geht mir zu weit", sagte er. Die Polizei habe indes bekannt gegeben, dass sie von einem Aufbau rechter Bürgerwehren in Amberg keine Kenntnis habe.

Bereits im vergangenen Jahr sind Mitglieder der NPD in Nürnberg mit sogenannten "Schutzzonen"-Westen beobachtet worden. Fotos ihrer Gänge durch die Stadt hatte die Partei auf ihrer Facebook-Seite gepostet. Bei der Polizei gingen mehrere Hinweise auf die Gruppen mit ihren Warnwesten ein. Außerdem tauchte in der Stadt eine rechte Gruppe der "Vikings Security Germania" auf. Der Verfassungsschutz beobachtet die Mitglieder seit einiger Zeit.