Alte Hafenbrücken: Umbau startet nicht vor 2019

27.9.2017, 05:55 Uhr
Am Nürnberger Hafen steht ein gigantisches Bauvorhaben vor der Tür.

© Günter Distler Am Nürnberger Hafen steht ein gigantisches Bauvorhaben vor der Tür.

Schon seit bald zwei Jahren tüftelt eine Projektgruppe beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) an der Planung des auf rund 140 Millionen Euro veranschlagten Vorhabens, inzwischen unterstützt von drei freien Büros. Es geht um die rund 300 Meter lange Überführung des Frankenschnellwegs über den Kanal und die Südwesttangente sowie die beiden Brücken der Hafenstraße über den Kanal sowie die Südwesttangente, die genau dort zur A73 wird. Derzeit läuft eine Umweltverträglichkeitsprüfung, etliche Planungs- und Genehmigungsschritte stehen noch aus, das Hauptprojekt wird "frühestens" 2019 angepackt, erklärten die Sör-Vertreter kürzlich auch im zuständigen Stadtratsausschuss.

Der lange Vorlauf ist nicht allein für die Entwürfe und die Einbeziehung aller Betroffenen erforderlich, sondern auch die nötigen Vorkehrungen auf den Entlastungsstrecken. Zwar wird für alle Brücken provisorischer Ersatz geschaffen, der anschließend wieder beseitigt wird. Aber viele Auto- und vor allem Lkw-Fahrer dürften einen großen Bogen um die Großbaustellen machen; daher gilt es, mutmaßliche Ausweichrouten zu "ertüchtigen". Die sollen vor allem helfen, ein Chaos während der Abbrucharbeiten zu vermeiden. Vor allem mit drei Einzelprojekten:

- Ausbau des Knotens Marthweg/Saarbrückener Straße (Anschlussstelle Königshof). Hier soll im kommenden Jahr vor allem eine Lichtsignalanlage installiert werden; dazu schließt die Stadt eine Vereinbarung mit der Autobahndirektion.

- Ausbau der Abzweigung Wiener/Hamburger Straße

- Ausbau der Kreuzung Wiener Straße/Marthweg - das umfangreichste Teilvorhaben: Auf mehreren Hundert Metern entstehen im Marthweg wie in der Wiener Straße zusätzliche Abbiegespuren, dazu muss der Geh- und Radweg verlegt werden. Ab kommender Woche sind die Rodungsarbeiten und die Verbreiterung der Böschung angesetzt, der eigentliche Straßenbau erfolgt ab März 2018. Wegen der erneuten Eingriffe in den Bannwald sind eine ökologische Baubegleitung, umfangreiche Artenschutzmaßnahmen, vor allem für Vögel, Reptilien und Fledermäuse, sowie weitere Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

Dass die knapp 50 Jahre alten Brücken nicht vor 2019 weichen, scheint nicht weiter dramatisch. Eine akute Gefahr sei bisher nicht zu erkennen, heißt es. Fest steht nur, dass die Tragfähigkeit der Konstruktionen auf Dauer nicht gewährleistet ist, weil eindringende Feuchtigkeit dem vorgespannten Stahl im Beton zusetzt.

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