"An Stadt vorbeigeplant": Ärger um das Tiergarten-Hotel

31.7.2017, 06:00 Uhr

© Eduard Weigert

Die Belegung und das Konzept für die Nutzung des früheren Tiergarten-Hotels als Unterkunft für Flüchtlinge hat die Regierung von Mittelfranken offenbar an der Stadt Nürnberg vorbeigeplant. Das beklagte Sozialreferent Reiner Prölß im Sozialausschuss des Stadtrats - nachdem er sich zuvor bereits in kleiner Runde beim Regierungspräsidenten beschwert hatte.

Dass sich der Staat die seit vielen Jahren leerstehende Immobilien als Gemeinschaftsunterkunft gesichert hatte, war seit Herbst 2015 bekannt. In der Zwischenzeit musste das Haus für die vorgesehene neue Nutzung noch hergerichtet werden.

"Weder Kita noch Schulen in der Nähe"

"Wir wussten aber nichts von dem jetzt vorgesehenen Profil", beteuerte Prölß. In dem Haus werden bis zu 140 Frauen und Alleinerziehende mit Kindern, aber auch Familien unterkommen und neben Ruhe auch Schutz finden. Für ihre Sicherheit soll ein Wachdienst sorgen, kündigte die Regierung bei einem Ortstermin an.

Die Belegung hat allerdings Folgen, um die sich die Stadt kümmern muss - was ihr bei rechtzeitiger Einbindung wesentlich leichter gefallen wäre. "In der näheren und weiteren Umgebung gibt es dort weder genug Plätze in Kindertagesstätten noch in den Schulen", stellt Prölß fest, "von der Grundversorgung wie etwa Einkaufsmöglichkeiten ganz abgesehen." Auch zur Sozialbetreuung lägen bisher keine Informationen vor, bedauerte Prölß.

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