Brandschutz in Nürnbergs Schulen bereitet Probleme

12.10.2017, 09:51 Uhr
Damit Nürnbergs Schüler im Brandfall schnell in Sicherheit gebracht werden können gilt: Keine Kleider, Möbel oder Dekoration im Fluchtweg.

© Jonas Güttler/dpa Damit Nürnbergs Schüler im Brandfall schnell in Sicherheit gebracht werden können gilt: Keine Kleider, Möbel oder Dekoration im Fluchtweg.

Es ist an vielen Grundschulen ein vertrautes Bild: Für Jacken und Straßenschuhe ist im Klassenzimmer kein Platz, deswegen gibt es im Gang eine Garderobe für die Kinder. Doch Kleider von Schülern in den Fluchtwegen zählen zu den so genannten Brandlasten - im Ernstfall können sie Feuer fangen und giftige Rauchgase entstehen lassen.

Spätestens alle fünf Jahre sei jedes öffentliche Gebäude mit einer Feuerbeschau dran, wie Rolf Maschke von der Berufsfeuerwehr sagt: "Nicht jeder Schulhausflur ist ein Rettungsweg. Aber fast jeder. Vor allem in den Altbauten, die haben Bestandsschutz." Der Leiter des Vorbeugenden Brandschutzes bei der Feuerwehr betont: "Doch die festgelegten Flächen müssen frei bleiben, es dürfen da keine Brandlasten wie Kleider, Möbel, Bilder oder Dekoration sein."

Bei Eltern und Lehrern hält sich das Verständnis für die neuen Auflagen in Grenzen. So sagt eine Mutter: "Das mit den Hausschuhen ist vorbei. Die Kinder gehen in Straßenschuhen in die Klasse und behalten sie an. Man will vermeiden, dass die auch herumstehen und vor sich hin stinken."

Petra Waldmann vom städtischen Hochbauamt sieht vor allem bei Altbauten keine andere Möglichkeit, als die Garderoben in die Klassenzimmer zu verlegen. Sie weiß: Platz in den Klassenzimmern ist oft knapp, zumal viele Zimmer seit einigen Jahren auch Lese-Inseln oder Arbeitsplätze für Laptops haben. Waldmann erklärt aber: "Wir dürfen bei Bildern, Möbeln und Dekoration in Fluchtwegen aber kein Auge zudrücken. Wenn was passiert, haften wir vor Gericht."

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