Brennpunkt Bahnhof: Dauerstress für die Bundespolizei

10.3.2016, 06:00 Uhr
Brennpunkt Bahnhof: Dauerstress für die Bundespolizei

© Michael Matejka

An einem Tag, dem 8. März, registrierte die Bundespolizei 25 Straftaten und 14 Aufenthaltsermittlungen. Einige Beispiele: Am vergangenen Dienstag wurden drei Hausfriedensbrüche aufgenommen. In einem Fall stießen Beamte auf eine 27-Jährige mit Baby. Die Frau hätte den Hauptbahnhof nicht betreten dürfen. Gegen sie lag ein Haftbefehl wegen schweren Diebstahls vor: Entweder sie zahlt 1870 Euro oder muss für 120 Tage hinter Gitter. Die Bundespolizei versuchte, Verwandte der 27-Jährigen zu überzeugen, die Geldforderung zu bezahlen. Ohne Erfolg. Die Frau musste ins Gefängnis, das Jugendamt kümmert sich derzeit um die Obhut für das Kleinkind.

Weitere Fälle: Jugendliche blockierten am Reichelsdorfer Keller Gleise. Sieben Züge verspäteten sich. Ein 26-Jähriger würgte einen 17-Jährigen in einem Fast-Food-Restaurant im Hauptbahnhof. In Erlangen-Eltersdorf besprühten drei Männer eine Schallschutzwand mit Farbe. Die Täter wurden erwischt. Sachschaden: 15.000 Euro. Ein Mann zertrümmerte im Bahnhof mit seiner Bierflasche ein Werbefenster, einem 78-Jährigen wurde die Geldbörse gestohlen. Außerdem wurde vor dem Hauptbahnhof ein Mann von zwei Unbekannten ausgeraubt. Mehrere Hundert Euro wurden gestohlen.

Rauschgiftkonsum nimmt zu

Der Konsum von Rauschgift nimmt im Hauptbahnhof zu, sagt Sprecher Rainer Schlemmer. Besonders dramatisch seien die Zahlen in Sachen Kräutermischungen. 67 Mal verloren junge Menschen im vergangenen Jahr das Bewusstsein, weil sie den gefährlichen Rauch der Mischungen inhalierten. "Alle Betroffenen benötigten ärztliche Versorgung."

Konsumenten verlieren die Orientierung, übergeben sich, werden aggressiv. Viele von ihnen sind noch nicht einmal volljährig. Heuer griff die Bundespolizei schon 16 junge Menschen auf, die wegen Kräutermischungen zusammenbrachen.

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