Der Ansturm auf die Horte in Nürnberg ist riesig

16.2.2017, 21:56 Uhr
Der Ansturm auf die Horte in Nürnberg ist riesig

© dpa

So wie das Wahlamt bei Wahlen schnell erste Ergebnisse meldet, so gibt auch das Jugendamt Trendmeldungen zur Situation bei den sehr begehrten Hortplätzen heraus. Und die sieht aktuell folgendermaßen aus: Der Ansturm auf die Horte ist ungebrochen. Bislang gingen knapp 3600 Anmeldungen für einen Hortplatz im Schuljahr 2017/2018 ein, rund 1000 davon bei freien Trägern, alle anderen bei der Stadt. An die 1500 Zusagen wurden erteilt und rund 2100 Absagen verschickt.

Was sich alarmierend anhört, relativierte Reif im Jugendhilfeausschuss des Stadtrats am Ende wieder. Denn: Rechnet man alle Mehrfach-Anmeldungen heraus, dann bleiben laut Reif rund 1600 offene Anträge übrig. Laut Jugendamt brauchen von diesen Antragstellern nach einer Elternbefragung aber nur etwa 40 Prozent einen reinen Hortplatz. Die anderen kämen mit Mittagsbetreuung aus.

Diese Rechenspiele, die Reif den Stadträten präsentierte, endeten schließlich in einem nicht mehr ganz so dramatisch wirkenden Szenario: Derzeit werden noch 620 Hortplätze benötigt. Auf der anderen Seite stehen 760 Hortplätze, die noch gar nicht vergeben sind. Das heißt: Nach heutigem Stand können laut Jugendamt alle Kinder, die einen Hortplatz brauchen, auch einen bekommen.

Auch Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen wächst

Das Bild, das Reif zeichnete, deckt sich allerdings nicht mit Schilderungen verzweifelter Eltern, die schon mehrere Absagen kassiert haben. CSU-Stadtrat Wolfram Scheurlen wies auf Versorgungslücken in einzelnen Stadtteilen hin und wollte wissen, wie die Stadt dies löse. Reif reagierte mit dem Appell an die Eltern, flexibel zu sein. "Die Eltern müssen überlegen, ob die Mittagsbetreuung eine Alternative ist. Ansonsten verweisen wir auf die Zentralhorte." Dort kann man sich ab April anmelden.

Die Horte sind das eine. Weil die Stadt wegen der gestiegenen Geburtenrate und des Zuzugs wächst, nimmt auch der Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen weiter zu. Entwickelt sich die Einwohnerzahl so rasant weiter wie bis jetzt, müssen bis 2026 rund 1700 neue Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden.

Etwa die Hälfte der Plätze ist bereits in konkreter Planung. Außerdem fehlen bis 2026 noch 1800 bis 2200 Kindergartenplätze (1500 sind konkret geplant) und 2800 bis 3700 Hortplätze.

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