Der Kommentar: Bürger mitnehmen

SÜDSTADT - Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der historisch niedrigen Beteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl — nur jeder Zweite ging zur Urne — sprach OB Ulrich Maly wiederholt davon, eine „Stellvertreterpolitik“ leisten zu müssen. Sprich: Auch die Interessen derer, die ihre Anliegen aus verschiedenen Gründen nicht selbst artikulieren wollen oder können, dürfen nicht unberücksichtigt bleiben.

Wie schwer sich so ein hehres Ziel aber in der Praxis umsetzen lässt, zeigt sich in der Südstadt: Selbst bei einem Thema wie dem Straßenlärm im unmittelbaren täglichen Umfeld der Menschen fällt das Interesse der Bevölkerung recht bescheiden aus.

Das Pilotprojekt wird daher nicht nur zeigen, wie sich der Lärm in Nürnberg am effektivsten mindern lässt, sondern vor allem auch, ob sich nicht doch noch alternative Formen der Bürgerbeteiligung finden lassen, die die Menschen in ihrem eigenen Interesse mitnehmen.