Die Verlängerung der Linie 4 verzögert sich

12.3.2013, 00:00 Uhr
Die Verlängerung der Linie 4 verzögert sich

Das teilt die VAG mit und bestätigt damit Befürchtungen beispielsweise der Grünen, dass sich das Projekt verzögert und damit auch die vom Stadtrat verabschiedete Beschleunigung für die Linie4 zeitlich nach hinten
verschiebt. Die städtischen Verkehrsbetriebe haben in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Planungsbüro alle Möglichkeiten geprüft, wie der zuletzt vorgesehene Eröffnungstermin im Dezember 2014 zu halten sein könnte. Doch daraus wird nichts.

Später, dafür kürzere Bauzeit

Dafür hätte man den Gleisbau vorziehen, alle weiteren Maßnahmen, wie die Spartenverlegung und den Straßenbau, aber auf die Jahre 2015 und 2016 verschieben müssen. Anwohner und Verkehrsteilnehmer entlang der Neubautrasse wären damit über einen Zeitraum von über drei Jahren mit erheblichen Einschränkungen und Belastungen konfrontiert gewesen. Dies ist aus Sicht der VAG aber nicht vertretbar. Die CSU-Stadtratsfraktion teilt die Einschätzung und zieht eine kürzere Bauzeit einer schnellen Inbetriebnahme mit anschließenden Einschränkungen und Belastungen für alle Verkehrsteilnehmer vor.

Beispielsweise würde für den Autoverkehr über drei Jahre nur jeweils eine Richtungsfahrbahn zur Verfügung stehen, was auf der stark befahrenen Bundesstraße B4, die auch als Bedarfsumleitung für die Bundesautobahn dient, zu erheblichen Behinderungen führen würde, so die VAG. Die Bauarbeiten hätten zudem in viele Teilschritte aufgeteilt werden müssen. Das hätte nicht nur den Planungs- und Durchführungsaufwand erheblich gesteigert, sondern auch Mehrkosten zur Folge gehabt. Und auch der Straßenbahnbetrieb auf der Neubaustrecke wäre bis zur endgültigen Fertigstellung des Straßenbaus 2016 nur eingeschränkt möglich gewesen. All diese Fakten seien in der Summe so eindeutig, dass nur die Konsequenz bliebe, den Termin zu verschieben.

Bei der geplanten Straßenbahnverlängerung handelt es sich um eine rund drei Kilometer lange Strecke. Von der heutigen Endstation der Straßenbahnlinie 4 in Thon aus entstehen in Richtung Erlangen die Straßenbahnhaltestellen Cuxhavener Straße, Schleswiger Straße (in der Nähe des Marktkaufs), Bamberger Straße und Am Wegfeld (in der Nähe der Metro) im Bereich der Kreuzung Erlanger Straße/Johann-Sperl-Straße. Mit dem neuen Endpunkt Am Wegfeld werden künftig alle Buslinien im Norden verknüpft. Für Pendler entsteht hier eine neue Park-and-Ride-Anlage, die das Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr erleichtern soll.

Die Regierung von Mittelfranken hatte im Februar Baurecht erteilt (wie berichtet). Im Verlauf des Verfahrens musste die VAG den Trassenverlauf neu planen, da ein notwendiger Grundstückserwerb nicht erfolgreich war. Diese Umplanung hat zu einer deutlichen Zeitverzögerung geführt. Mehr Zeit gekostet hätten auch diverse Gutachten (etwa zum Schallschutz), die erweitert, ergänzt oder ganz neu erstellt werden mussten.

Die Förderzusage des Freistaates für das Projekt wird im Sommer erwartet. Sobald diese vorliege, könne die VAG die Zeitpläne für die einzelnen Gewerke aktualisieren. Neben vorbereitenden Arbeiten soll noch 2013 mit der Spartenverlegung begonnen werden. Diese wird sich, da neben der N-Ergie auch eine Reihe weiterer Träger betroffen sind, über etwa ein Jahr erstrecken. Die Gleisbauarbeiten finden im Anschluss statt.

Parallel zum Gleis- und Oberleitungsbau wird die Straße saniert und die Beleuchtung erneuert.

Die CSU hält dies für plausibel. „Würde man die Straßenbahnstrecke vor dem Ausbau der Erlanger Straße errichten, wäre die neu verlegte Schienentrasse für die Spartenverlegung und die Bauarbeiten zur Erlanger Straße ab 2015 wieder von Behinderungen und Einschränkungen betroffen. Das würde einen instabilen Straßenbahnbetrieb für zwei Jahre bedeuten. Die Baustraße müsste stellenweise auf der Gleistrasse verlaufen und provisorische Ampelanlagen würden für zusätzliche Behinderungen sorgen“, so Michael Reindl, verkehrspolitischer Sprecher.
 

Keine Kommentare