Retter im Dauereinsatz

Dramatische Szenen in Nürnberg: Auto geht in Unterführung unter - Babys müssen gerettet werden

Tobi Lang

Redakteur

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17.8.2023, 20:41 Uhr
Diese Fotos zeigen die Unterführung in der Nopitschstraße in Nürnberg. 

© News5 Diese Fotos zeigen die Unterführung in der Nopitschstraße in Nürnberg. 

Von dem Wagen spitzt nur noch der Kofferraumdeckel aus den Fluten hervor: Nach einem heftigen Starkregen über Nürnberg, der für Chaos in der ganzen Stadt sorgte, liefen zahlreiche Unterführungen voll - wie beispielsweise an der Nopitschstraße im Südwesten der Stadt. Dort liefen mehrere Wagen komplett mit Wasser voll, die Fahrer und Insassen wurden von den herannahenden Massen offenbar komplett überrascht. Videoaufnahmen, die unserer Redaktion vorliegen, zeigen, wie sich Menschen in quasi letzter Sekunde retten. Einige Helfer tragen Hilflose quer durch die Fluten. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

In so manchem Fall war die Situation offenbar aber mehr als brenzlig. Videos der Agentur "News5" zeigen, wie sich eine Familie mit zwei Babys auf dem Arm befreit. Polizisten, die unmittelbar nach der Flut eintrafen, stand das Wasser bis zur Brust. Wie viele Fahrzeuge beschädigt wurden, bleibt zunächst unklar.

Überflutete Unterführungen und Boote im Einsatz

Tatsächlich handelt es sich bei den Szenen in der Nopitschstraße um keinen Einzelfall. Die Feuerwehr sprach auf Nachfrage von einer "Flächenlage", der Verkehr sei quasi in der ganzen Stadt kollabiert. "Die Straßen und Unterführungen sind überflutet", erklärte Feuerwehrsprecher Sebastian Kahl. Im Steinbühler Tunnel beispielsweise versanken drei Fahrzeuge komplett sowie eine Straßenbahn zur Hälfte. Personen seien darin keine mehr. "Aber das überprüft die DLRG noch einmal." Teilweise setzten die Retter sogar Boote ein, um zu den havarierten Fahrzeugen zu gelangen.

Alle Freiwilligen Feuerwehren seien im Großeinsatz oder in Alarmbereitschaft, heißt es von den Rettungskräften. Am Rathenauplatz stürzte ein Baum um, während gewaltige Mengen Wasser in den U-Bahnhof Sündersbühl eintraten. Noch ist unklar, wie hoch die Schäden allein in Nürnberg sind - sie dürften jedoch immens sein.

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