Einbruchserie am Wochenende: Drei Schulen verwüstet

7.12.2015, 12:12 Uhr
Unschöner Anblick: Die Holzgartenschule wurde von Einbrechern heimgesucht.

© Matejka Unschöner Anblick: Die Holzgartenschule wurde von Einbrechern heimgesucht.

Schreck am Morgen: Als die Schüler der Holzgartenschule (St. Peter) am Montag ihr Schulgelände betraten, durften sie nicht wie gewohnt in ihre Klassenräume. Lehrer fingen die Kinder ab, ganze Klassen versammelten sich auf dem Pausenhof. Eltern, die ihre Kinder brachten, mussten den Nachwuchs gar wieder mit nach Hause nehmen, denn: Niemand durfte das Schulgebäude betreten. Es wurde eingebrochen.

Die Täter - so berichtet die Polizei - sind über einen angrenzenden Kinderhort in die Schule eingedrungen, traten mehrere Türen auf, durchsuchten Schulräume und machten sich an einem Tresor im Sekretariat zu schaffen:  Etwa 1000 Euro wurden gestohlen. Der entstandene Sachschaden steht noch nicht fest, er dürfte aber enorm sein. Rektorin Brigitte Kraus ist ratlos: Bereits vor fünf Jahren haben Kriminelle den Schultresor mit rund 1000 Euro davongetragen und mehrere Türen zerstört.

Eine Mutter berichtete uns von dem Durcheinander auf dem Schulhof, allerdings seien die Lehrkräfte ruhig und besonnen mit der Situation umgegangen. Panik herrschte nicht. Viele Schüler wurden am Vormittag in einer Turnhalle untergebracht. Die Holzgartenschule ist mit insgesamt 530 Schülern in 25 Klassen in das Schuljahr 2015/16 gestartet.

Ebenso drangen Unbekannte am Wochenende in die Grund- und Mittelschule Insel Schütt ein. Dort brachen sie Türen auf oder traten sie mit brachialer Gewalt ein und öffneten gewaltsam Schubladen. Die Einbrecher beschädigten die Schulküche und verwüsteten Büros und sechs Klassenzimmer. Aus einem Pausenverkaufsstand stahlen die Einbrecher Gegenstände und Bargeld im Wert von etwa 800 Euro. Der Unterricht fällt hier für einige Schüler teilweise aus. 

Damit nicht genug: Die Robert-Bosch-Mittelschule in der Herriedener Straße (Röthenbach bei Schweinau) wurde am Wochenende ebenso heimgesucht. Hier traten die Unbekannten mehrere Türen auf, durchsuchten die Räume des Gebäudes und zerschlugen im ersten Stock eine Glasvitrine. Durch eine eingeschlagene Fensterscheibe an der Rückseite der Schule waren die Täter ins Gebäude gelangt. Der entstandene Sachschaden wird auf 8.000 Euro geschätzt.

Schon zum dritten Mal binnen 13 Jahren wurde die Robert-Bosch-Schule von Einbrechern heimgesucht. "Das hat System. Die sind gezielt vorgegangen", sagt der stellvertretender Direktor Rudolf Gerhart. An Racheakte wütender Schüler glaubt er nicht.

Die drei Einbrüche vom Wochenende sind kein Einzelfall. Wie erst jetzt bekannt wurde, gab es in diesem Jahr bereits 27 Einbrüche in Schulen und sogar etwa 50 in Kindertagesstätten. Laut Polizeisprecher Bert Rauenbusch fällt bei den Vorfällen der letzten Wochen der "extrem hohe Zerstörungsgrad" auf. Hinweise darauf, dass Banden unterwegs sind, gebe es nicht.

"Wir haben demnächst ein Krisengespräch mit der Polizei", sagt Michael Kaiser vom Schulreferat. Mobile Alarmanlagen oder ein Sicherheitsdienst, der punktuell patrouilliert, seien in der Diskussion. "Wir glauben inzwischen an eine Serie", sagt Kaiser. Der enorme Vandalismus zeige, dass die Täter den Einbruch in Schulen "als sportliche Herausforderung" sähen. Bis auf zwei Einrichtungen in der Nordstadt standen übrigens fast ausschließlich Südstadt-Schulen im Fokus.

Die Ermittler bitten nun um Hilfe aus der Bevölkerung. Sie hoffen darauf, dass die Täter bei ihren Einbrüchen am Wochenende erheblichen Lärm verursacht haben müssten und dabei Anwohner oder Passanten auf sich aufmerksam gemacht haben.

Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 2112 - 3333.