Preiserhöhungen zum Oktober

Fernwärme verteuert sich in Nürnberg ein weiteres Mal - diesmal aber moderat

11.9.2023, 16:20 Uhr
Im schönen Spätsommer dieser Tage denkt niemand ans Heizen - aber die nächste teure Heizsaison kommt bestimmt.

© imago stock&people Im schönen Spätsommer dieser Tage denkt niemand ans Heizen - aber die nächste teure Heizsaison kommt bestimmt.

Zum 1. Oktober erhöht die N-Ergie ihre Fernwärmepreise. Allerdings fällt der Anstieg nach dem Preissprung vor einem Jahr diesmal verhältnismäßig klein aus. Die Energiepreisbremse federt dabei zudem einiges für die Kunden ab.

"Die Turbulenzen auf den Energiemärkten 2022, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurden, wirken nun mit einem Jahr Verzögerung leider auch in den Ergebnissen der Preisformeln nach", gibt der regionale Energieversorger bekannt. Diese Fernwärme-Preisformeln sind vertraglich festgeschrieben und messen die Kostenentwicklungen über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Durch den Anteil an Erdgas in der Nürnberger Fernwärme spiele der im vergangenen Winter enorm gestiegene Gaspreis bei der Berechnung mit den Preisformeln eine tragende Rolle.

Aufgrund der Energiepreisbremse wird sich die Preisanpassung aber nur begrenzt auf die Kunden auswirken, betont N-Ergie-Sprecher Michael Enderlein. Mit diesem Preisdeckel bezuschusst der Bund die Energieausgaben der Privathaushalte seit dem Winter. Für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs sind 9,5 Cent pro Kilowattstunde zu zahlen. Nur für die darüberhinausgehende Menge fällt der jeweilige volle Kilowattstundenpreis an. Man gehe davon aus, dass die Preise für die Fernwärme nach einem deutlichen Anstieg im kommenden Sommer im Herbst 2024 wieder sinken werden. so Enderlein.

Acht Euro mehr im Monat

Zum 1. Oktober erhöht sich der Fernwärmepreis im Standardvertrag "N-Ergie Wärme" demnach brutto um rund 26 Prozent – ohne Berücksichtigung der Wärmepreisbremse. Solange die Preisbremse gilt, voraussichtlich bis Frühjahr 2024, wirkt sich die Erhöhung nach Angaben der N-Ergie nur mit durchschnittlich 6 Prozent aus. Für einen Durchschnitts-Dreipersonen-Haushalt im Mehrfamilienhaushalt (12 MWh Wärme) bedeute dies rund acht Euro mehr im Monat; fürs Heizen bezahle man dann 128 statt 120 Euro.

Im Sonderprodukt "Wärme-Line" steigt der Preis brutto um rund 36 Prozent, durch die Preisbremse real aber nur um rund 11 Prozent. Auf einen Dreipersonen-Haushalt in einem neuen Einfamilienhaus (10 MWh Wärme) kämen damit etwa zehn Euro mehr im Monat zu.

Abschläge werden vom Energieversorger überprüft

Die N-Ergie informiert ihre Fernwärmekunden per Brief über die Änderungen. Ob eine Erhöhung des monatlichen Abschlags nötig ist, werde individuell überprüft. Auf der Seite www.n-ergie.de/fernwaerme finden sich Erläuterungen und Tipps zum Energiesparen.

Vor einem Jahr hatten die enormen Preiserhöhungen bei Energie - die Fernwärme verteuerte sich zeitweise um mehr als 70 Prozent - infolge des Kriegs in der Ukraine in Nürnberg für Proteste gesorgt.

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