Germanisches Nationalmuseum bekommt neues Tiefendepot

3.5.2013, 08:00 Uhr
Germanisches Nationalmuseum bekommt neues Tiefendepot

© Roland Fengler

21 Meter in die Tiefe reicht das Depot, das nach seiner Fertigstellung von außen nicht mehr zu sehen sein wird. Ulrich Großmann, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, machte in seiner Rede deutlich, warum das neue Depot nicht an anderer Stelle gebaut wird: „Die Wege für die Kunstgegenstände sollen kurz bleiben. Das Tiefendepot hat einen direkten Zugang zu den Museumsflächen.“ Die vorhandenen Depots seien prall gefüllt.

Von den fünf Etagen sind vier Etagen für die Bewahrung und Erforschung von Museumsobjekten vorgesehen. „Wir wollen die Museumsgegenstände vor dem üblichen Alterungsprozess schützen“, sagt Großmann. Eine Etage ist für die neue Technikzentrale des Museums reserviert. Mit ihr sollen künftig nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch die Lichtstärke für alle Ausstellungs- und Lagerräume des Nationalmuseums zentral gesteuert werden. Derzeit werden die Gebäudeteile noch separat reguliert.

Nach Abschluss des Depotbaus wird mit dem Einbau einer neuen Klimaanlage für den Altbestand des GNM begonnen. Auch müssen der Süd- und Ostflügel des Germanischen Nationalmuseums in den nächsten Jahren saniert werden.

Germanisches Nationalmuseum bekommt neues Tiefendepot

© Roland Fengler

Das neue Depot umfasst 3500 Quadratmeter. Damit wird die Lagerfläche des Nationalmuseums um etwa ein Drittel auf 14000 Quadratmeter vergrößert. Fast der gesamte Innenhof des ehemaligen Klosters, das aus dem 14. Jahrhundert stammt, wird auf einer Fläche von 50 mal 27 Metern unterkellert. Der Tiefbau soll im Frühjahr 2017 fertiggestellt werden.

Laut Großmann haben die Archäologen den Boden schon sehr genau untersucht, damit es während der Bauzeit nicht zu Überraschungen und Verzögerungen kommt. Um das Baugerät in den Innenhof zu bekommen, muss eine Stahlbrücke über den Kreuzgang gebaut werden. Das Depot ist der erste Neubau seit 1993, als der Eingang des GNM verlegt wurde.

Bei der Grundsteinlegung verwies Finanzminister Markus Söder darauf, dass 16,8 Millionen Euro der Baukosten vom Freistaat kommen.

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