Günstigeres VAG-Jahresticket: Wien zeigt, wie es geht

23.1.2014, 10:01 Uhr
Eine Tarifreduzierung auf das Wiener Niveau lehnt die VAG aufgrund der befürchteten Einnahmeverluste ab (die Dauerkarte in Wien kostet 365 Euro im Jahr, das Jahresabo in Nürnberg liegt bei 642 Euro).

© Wiener Linien / Johannes Zinner Eine Tarifreduzierung auf das Wiener Niveau lehnt die VAG aufgrund der befürchteten Einnahmeverluste ab (die Dauerkarte in Wien kostet 365 Euro im Jahr, das Jahresabo in Nürnberg liegt bei 642 Euro).

Auch dem Verkehrsclub sei bewusst, dass Wien andere finanzielle und rechtliche Möglichkeiten habe, da in Österreich Bund und Land in der Verantwortung stünden. Doch „benötigt werden in erster Linie Kreativität und der Wille zur Veränderung – sowie die Bereitschaft, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken“, kritisierte Berthold Söder vom VCD Nürnberg.

Die Überlastung von Knotenpunkten ließe sich beispielsweise kurzfristig durch eine Wiederbelebung der Straßenbahnlinie 9 oder durch eine weitere zeitliche Staffelung zum Schulbeginn mindern.

Aus dem Vorbild ein Nürnberger Modell entwickeln

Eine Tarifreduzierung auf das Wiener Niveau lehnt die VAG aufgrund der befürchteten Einnahmeverluste ab (die Dauerkarte in Wien kostet 365 Euro im Jahr, das Jahresabo in Nürnberg liegt bei 642 Euro). Der Verkehrsclub erinnert dagegen an den Erfolg des Wiener Modells: Die Preissenkung reguliere sich über die gewonnenen Neukunden, es konnten sogar zusätzliche Einnahmen erwirtschaftet werden. Sympathischer Nebeneffekt: Das derzeitige Tarifsystem könnte vereinfacht werden. „Viele Einzelermäßigungen könnten bei einem günstigeren Grundpreis entfallen.“

Auf den Einwand der VAG, zu Spitzenzeiten gebe es keine Kapazität mehr zur Steigerung der Fahrgastzahlen, erwidert Söder: „Hat der Verkehrsbetrieb wirklich das Ziel, keine neuen Fahrgäste zu gewinnen?“ Immerhin seien steigende Nutzerzahlen gleichbedeutend mit weniger Autoverkehr.

Zu einer Entlastung der U-Bahn in der Innenstadt würde es außerdem kommen, wenn die vom VCD seit langem geforderte Sebalder Altstadtquerung gebaut würde. Berthold Söder kommt zu dem Schluss: „Statt Hindernisse und Bedenken zu sammeln, sollten Stadt und VAG ein umsetzbares Nürnberger Modell entwickeln.“
 

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