Hochschul-Campus soll in die ehemalige Quelle

16.5.2013, 07:29 Uhr
Hochschul-Campus soll in die ehemalige Quelle

© Tobias Klink

Es soll die Etablierung einer großen Bildungseinrichtung vorangetrieben werden, so Baureferent Wolfgang Baumann. Basis der Pläne ist die Machbarkeitsstudie für eine Hochschulnutzung des Architekturbüros KSG. Von insgesamt 250000 Quadratmetern Geschossfläche sollen 72000 Quadratmeter für 4000 Studenten und 800 Lehrende reserviert werden.

Der portugiesische Immobilienentwickler Sonae Sierra, der großes Interesse am Erwerb der Quelle-Immobilie hat, hat die Pläne für eine Technische Universität schon den Verantwortlichen der Friedrich-Alexander-Universität und der Technischen Hochschule Georg-Simon-Ohm präsentiert. Der geplante eigenständige Hochschul-Campus hätte auf der Parkplatzfläche Platz für neue Maschinenhallen und Laborgebäude.

„Auch der Freistaat kann sich an dieser Stelle eine weitere Hochschuleinrichtung vorstellen. Es ist eine Riesenchance“, sagte Wirtschaftsreferent Michael Fraas. Gedacht ist daran, einen Teil der universitären Einrichtungen vom Erlanger Südgelände nach Nürnberg zu verlagern, weil sie auf dem ehemaligen Quelle-Gelände wesentlich mehr Platz hätten. Laut Daniel Ulrich, Leiter der Bauordnungsbehörde, ist der Denkmalschutz kein Hindernis für Hochschulplanungen: „Der Denkmalschutz verhindert nichts. Je länger die neuen Nutzungen angelegt sind, desto tiefer sind die Eingriffe ins Denkmal möglich.“



Damit auch Mietwohnungen auf dem Gelände entstehen können, schlug SPD-Stadtrat Gebhard Schönfelder die Gründung einer städtischen Entwicklungsgesellschaft vor, die Grundstücke vom Insolvenzverwalter kaufen soll: „Es können auch für unterschiedliche Flächen unterschiedliche Gesellschaften sein.“ Sebastian Brehm, CSU-Fraktionsvorsitzender, stellte eine ähnliche Forderung auf: „Wenn wir auf die Entwicklung des Geländes Einfluss nehmen wollen, dann müssen wir die Projektentwicklung an uns ziehen.“

Fraas bremste etwas die Euphorie im Stadtrat: „Wir haben die Grundstücke nicht. Der Insolvenverwalter will die Grundstücke nicht einzeln verkaufen. Nicht einmal einen Grünstreifen konnten wir erwerben.“ Fraas möchte jetzt zunächst mit dem Freistaat reden, der beim Kauf des Geländes helfen soll. Laut SPD-Stadtrat Gerald Raschke wird dafür ein zweistelliger Millionenbetrag nötig sein. Ursprünglich hatte die Stadt gehofft, ein Vorkaufsrecht beim Verkauf der ehemaligen Quelle-Grundstücke zu haben. „Das städtebauliche Vorkaufsrecht gilt aber nicht im Insolvenzfall“, bedauerte Fraas.

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