Investor verliert Partner: Wirbel um das Quelle-Areal

16.8.2016, 06:00 Uhr
Investor verliert Partner: Wirbel um das Quelle-Areal

© Michael Matejka

Angeblich waren die Meinungsunterschiede zwischen beiden Unternehmen, wer die Führung bei der Umwandlung des ehemaligen Versandzentrums übernehmen soll, so groß, dass man sich getrennt hat. Die Verhandlungen zwischen Sontowski und Sonae Sierra, der das Versandzentrum seit Juni 2015 gehört, liefen seit Januar 2016 und standen offenbar mehrfach kurz vor dem Abschluss. Mit Sontowski verliert Sonae Sierra auch den potenziellen Ankermieter, die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Die GfK hatte im Januar angekündigt, dass sie Standorte zusammenlegen will und mit 2000 Mitarbeitern in das ehemalige Quelle-Gebäude einziehen möchte. Zwischen 30.000 und 40.000 Quadratmeter wären dann von den 256.000 Quadratmetern an Nutzfläche belegt gewesen. Doch daraus wird nichts, die GfK sieht sich nach einer anderen Immobilie um.

Unterhalt verschlingt bis zu 50.000 Euro im Monat

Angeblich will Sonae Sierra jetzt den Umbau des Quelle-Gebäudes, das seit 2009 nur vorübergehend genutzt wurde und seit Jahresanfang leer steht, in eigener Regie ohne regionale Partner durchführen. Seit eineinhalb Jahren steht das Angebot von der Stadt, mit zwei Berufsschulen, dem Sozialrathaus und dem Jugendamt einzuziehen. Wie lange dieses Angebot aufrecht erhalten bleibt, ist derzeit offen.

Neben dieser beabsichtigten städtischen Nutzung steht bislang nur fest, dass auf 18.851 Quadratmetern Einzelhandel stattfinden darf. Mehr lässt die Stadt nicht zu. Sonae Sierra hat auf Anfragen, wie es weitergeht, nicht reagiert. Angeblich soll im September Ana Guedes Oliveira, die für die Entwicklung von Immobilien in ganz Europa bei Sonae Sierra zuständig ist, zu Verhandlungen nach Nürnberg kommen.

Seit 2012 versucht der portugiesische Immobilientwickler Nutzer zu finden, die mitmachen. Es wird geschätzt, dass der Unterhalt der Quelle-Immobilie im Monat zwischen 40.000 und 50.000 Euro verschlingt.

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