Jagd auf Betrüger: VAG erwischt 32.000 Schwarzfahrer

12.3.2014, 12:35 Uhr
Kein Kavaliersdelikt: Fahrkartenbetrüger kosten die VAG jährlich knapp eine Million Euro.

© Peter Roggenthin/oh Kein Kavaliersdelikt: Fahrkartenbetrüger kosten die VAG jährlich knapp eine Million Euro.

Eine Millionen Euro. So viel entgeht der VAG nach eigenen Angaben durch Schwarzfahrer. Jährlich. Knapp die Hälfte davon holt der Verkehrsbetrieb über Kontrollen wieder herein. Eben diese Kontrolleure aber kosten wiederum zwei Millionen Euro. Ein Teufelskreis. Und der Grund für ein Millionendefizit bei der VAG.

Im vergangenen Jahr wurden 32.000 Schwarzfahrer erwischt, gerade einmal zwei Prozent aller kontrollierten Fahrgäste hatte keinen Fahrschein. Die Schwarzfahrerquote bei der VAG verringert sich stetig, Jahr für Jahr. Etwa weil der Verkehrsbetrieb vermehrt in U-Bahnen präsent ist oder durch die Pflicht, bei Betreten eines Busses die Fahrkarte beim Fahrer vorzeigen zu müssen. Insgesamt 30 ausgebildete Fahrausweisprüfer sind täglich in 65 Nürnberger Prüfbereichen im Einsatz, meist in zivil.

"Wir kontrollieren nicht, um uns die Kassen zu füllen", erklärt der Marketing-Vorstand der VAG, Tim Dahlmann-Resing. "Vielmehr wollen wir unsere zahlenden Kunden in ihrem Tun bestätigen und die bisherigen Nichtzahler zum Kauf einer Fahrkarte motivieren." Nicht Abzocken, sondern Millionenverluste ausgleichen will der Verkehrsbetrieb damit also.

Erst im Jahr 2012 forderte die VAG, die Strafe für Schwarzfahren auf 120 Euro anzuheben. "Um ein Signal zu senden", erklärten Sprecher VAG damals. Aber auch das "erhöhte Beförderungsentgelt" von 40 Euro schreckt Fahrkartenbetrüger offenbar nicht ab. Nach drei Schwarzfahrten folgt in aller Regel die Anzeige, insgesamt 2.284 Mal war das in Nürnberg im vergangenen Jahr der Fall.

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