Knöllchen-Alarm: Ab 2017 mehr Parkkontrollen in Nürnberg

4.11.2016, 09:30 Uhr
Knöllchen-Alarm: Ab 2017 mehr Parkkontrollen in Nürnberg

© Foto: Michael Matejka

Über einen entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung soll der Verkehrsausschuss am 11. November entscheiden. Im nächsten Jahr sind zwei bis drei zusätzliche Überwachungsgebiete vorgesehen, in denen der ruhende Verkehr stärker kontrolliert werden soll.

Dazu gehört die südwestliche Altstadt. Hier will sich die Polizei mit ihren Politessen zurückziehen. Ab April könnten dann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zweckverbands Kommunale Verkehrsüberwachung die Aufgabe übernehmen. Vorgesehen sind außerdem zwei neue Bewohnerparkgebiete, die in die verschärften Kontrollen einbezogen werden sollen.

Da ist zum einen das Gebiet Hummelstein. Es soll 2017 dazukommen. Dann könnte hier noch im ersten Halbjahr die KVÜ mit der Arbeit beginnen. Ein weiteres Gebiet ist für die zweite Jahreshälfte vorgesehen, aber noch nicht näher benannt.

Das Verkehrsplanungsamt hatte für die Ausweitung der Kontrollen zuvor einige Quartiere unter die Lupe genommen. Das Augenmerk legten die Mitarbeiter da vor allem auf "deutliche Defizite bei der Verkehrssicherheit", die "eine höhere Präsenz von Überwachungskräften erfordern". Zum Beispiel im Hinblick auf die Schulwegsicherheit. Berücksichtigt wurde dabei auch, wie häufig Beschwerden bei Polizei und Stadt eingegangen sind.

Daher sind auch 2018 weitere Bereiche zur Überwachung des ruhenden Verkehrs vorgesehen. Dazu gehören die Äußere Bayreuther Straße und der Leipziger Platz. Entlang der Hauptverkehrsstraße und rund um das Einkaufszentrum Mercado gibt es eine hohe Anzahl von Parkverstößen, beklagt das Verkehrsplanungsamt. Diese beeinträchtigten häufig die Verkehrssicherheit, etwa durch das unerlaubte Parken auf den Fahrradstreifen.

Das Gleiche gilt auch für den Bereich St. Leonhard. Dort stellen immer wieder Autofahrer ihre Pkw in Fußgängerzonen, auf Gehwegen und in verkehrsberuhigten Zonen ab. Auf Bürgerversammlungen ist das häufig Thema. "Mit dem Einsatz der Verkehrsüberwachung könnte die Sicherheit und Ordnung des Verkehrs im Stadtteil erheblich verbessert werden", heißt es. Vor allem auch um die neue Michael-Ende-Schule.

Viele Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr haben die Experten auch in St. Jobst entlang der Äußeren Sulzbacher Straße zwischen dem Bundesstraßenring und dem Ostbahnhof sowie an der Dr.-Carlo-Schmid-Straße registriert. Hier werden demnach Kurzparkregelungen missachtet sowie Fußgängerzonen und Gehwege zugeparkt. Auch das Bringen und Abholen der Kinder an der Montessori-Schule sorgt für Gefahren im Straßenverkehr, betont das Verkehrsplanungsamt.

Grüne und SPD im Stadtrat hatten einen Bericht zur KVÜ im Verkehrsausschuss gefordert. Daraus geht nun hervor, dass der 2010 gegründete Zweckverband (dazu gehören neben Nürnberg unter anderem auch Fürth, Erlangen und Schwabach) im vergangenen Jahr allein durch Knöllchen (bei 195 000 Verstößen) 2,8 Millionen Euro eingenommen hat. Bei der Geschwindigkeitsüberwachung (123 000 Verstöße) kamen noch einmal 2,6 Millionen Euro zusammen.

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