Lkw fährt in Stauende: Vier Tote auf A6, darunter drei Kinder

18.5.2016, 15:10 Uhr
Vier Menschen haben am Dienstagnachmittag bei einem schweren Unfall auf der A6 ihr Leben verloren.

© NEWS5 / Schwan Vier Menschen haben am Dienstagnachmittag bei einem schweren Unfall auf der A6 ihr Leben verloren.

Erneut ist es im Baustellenbereich auf der A6 bei Nürnberg zu einem schweren Unfall gekommen. Vier der fünf Insassen eines Dacia kamen ums Leben, nachdem gegen 16.15 Uhr ein Lkw am Ende eines Staus von hinten auf den Wagen auffuhr. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Fahrzeug auf einen weiteren Sattelzug geschoben und dazwischen regelrecht zerquetscht.

Besonders tragisch: In dem Pkw befand sich eine fünfköpfige Familie aus dem Raum Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Für drei Kinder im Alter von neun Monaten, zwei und fünf Jahren sowie deren 27-jährige Mutter kam jede Hilfe zu spät. Sie starben noch in dem Wrack. Der 33-jährige Vater wurde lebensgefährlich verletzt befreit und in ein Krankenhaus gebracht. Er schwebte auch am Donnerstag in Lebensgefahr.

Der 44-jährige Fahrer des hinteren Lkw und der 54-jährige Fahrer des vorderen Sattelzugs erlitten schwere Verletzungen und kamen ebenfalls in eine Klinik. Die umliegenden Feuerwehren, die Rettungsdienste des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und des Technischen Hilfswerkes (THW) waren insgesamt mit circa 160 Einsatzkräften vor Ort, auch zwei Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz.

Die A6 war bis circa 20 Uhr in beide Richtungen voll gesperrt. Ab 20 Uhr am Dienstagabend wurde der Verkehr in beide Richtungen einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde ein Gutachter mit der Klärung der Unfallursache beauftragt. Die Höhe des Sachschadens wird auf rund 150.000 Euro geschätzt. Die Bergungsarbeiten und die damit einhergehenden Verkehrsbeeinträchtigungen dauerten die ganze Nacht an.

Die Unfallstelle liegt zwischen dem Autobahnkreuz Altdorf und dem Kreuz Nürnberg-Ost in Fahrtrichtung Heilbronn, direkt zu Beginn eines Baustellenbereichs.

Genau an dieser Stelle hatte es exakt zwei Wochen und einen Tag zuvor bereits einen schweren Lkw-Unfall gegeben, der nahezu identisch abgelaufen ist. Ein Brummi-Fahrer hatte ein Stauende übersehen und war auf einen mit Gasflaschen beladenen Lkw gerast. Die Bilanz: Zwei Schwerverletzte, eine mehrstündige Vollsperrung und ein Schaden im sechsstelligen Bereich.