Max-Morlock-Stadion: Grundig würde auch zurückziehen

14.1.2014, 06:59 Uhr
Max-Morlock-Stadion: Grundig würde auch zurückziehen

© Sportfoto Zink

Herr Sahin, wie sehr hat Sie die Ankündigung eines Max-Morlock-Stadions überrascht?

Murat Sahin: Da wir gerade erst vor ein paar Monaten damit fertig geworden sind, die Logos am und um das Stadion anzubringen, hat uns und unsere gesamte Belegschaft die Veröffentlichung sehr überrascht. Obendrein haben wir aktuell unsere Kunden und die Presse in das Stadion zu unserer Jahresauftaktveranstaltung eingeladen, was natürlich ungewünschte Gesprächsinhalte erzeugt.

Vor allem weil sie bei der Vorstellung gehofft haben, dass sich das Engagement „langfristig auszahlt“. Sind da diese Pläne nicht kontraproduktiv?

Sahin: Auf jeden Fall hätten wir uns gewünscht, das Thema erst zu einem gegebenen Zeitpunkt zu erörtern und nicht öffentlich zu diskutieren. So eine Investition wird von uns nicht aus der Portokasse bestritten — und daher sehr professionell beurteilt und entschieden.

Die Fußball-Bundesliga sponsern Sie langfristig. Wie steht’s mit einem Stadion-Engagement nach 2017?

Sahin: Bei allem, was wir tun, handeln wir so nachhaltig wie möglich. Sollte jedoch eine finanziell attraktivere Lösung für die Stadt gefunden werden, so würden wir zugunsten der Stadt sogar schon vorzeitig zurücktreten, denn neben wirtschaftlichen Interessen hat dieses Engagement für uns tatsächlich durchaus etwas mit Loyalität gegenüber der Stadt Nürnberg zu tun.

Und wenn der 1. FC Nürnberg und die Stadt den Einsatz erhöhen — mit einem Umbau? Könnten Sie sich eine Erweiterung, Aufstockung für ein reines Fußballstadion vorstellen?

Sahin: Prinzipiell ist alles denkbar, denn Grundig hat sich nicht nur mit der Namensgebung engagiert. Aber zum einen liegt das so weit in der Zukunft, dass es für uns momentan kein Thema ist, über das wir uns Gedanken machen, und zum anderen müssen wir auch immer beurteilen, wie werthaltig eine Investition ist. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele dazu beitragen, den Verein professionell weiterzubringen.

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