Mega-Baustelle und Mega-Staustelle kommt im Nürnberger Süden

17.7.2015, 14:16 Uhr
Die Brücke in der Hafenstraße, die über den Main-Donau-Kanal und die Tangente führt, hat schon bessere Tage gesehen.

© Guenter Distler Die Brücke in der Hafenstraße, die über den Main-Donau-Kanal und die Tangente führt, hat schon bessere Tage gesehen.

Es sind die Achillessehnen des hiesigen Straßenverkehrs. Auf der Brücke des Frankenschnellwegs über Main-Donau-Kanal und Südwesttangente rollen täglich bis zu 100.000 Fahrzeuge. Bei den beiden Brücken der Hafenstraße über Südwesttangente und Kanal schwanken die Zahlen zwischen 30.000 und 60.000 Kfz pro Tag. Im Vergleich dazu der Ring: 40.000.

Man kann sich also ungefähr ausmalen, welche täglichen Staus und Dramen sich auf den Umleitungsstrecken abspielen werden. Doch erst in einigen Jahren: Denn bis 2019 werden die Maßnahmen gründlich geplant. Dann erfolgt der Aufbau der Hilfsbrücken, bevor die maroden, 40 Jahre alten Hauptbauwerke abgebrochen werden. Bis 2023 dauert der Neubau, dann sollen die drei zentralen Verkehrsträger für die Zukunft fit sein.

Die Stadtverwaltung hat umfangreiche Untersuchungen zum maroden, spröden Stahl sowie zum Vorgehen beim Neubau durchgeführt. Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel betont: "Alle drei Brücken sind verkehrssicher, sonst würden wir sie sperren." Doch an der auf 137 Millionen Euro geschätzten Mega-Baumaßnahme kommt die Stadt in keinem Fall vorbei. Bei der Summe handelt es sich auch nur um eine erste Prognose, keine exakte Kostenaufstellung. Vogel hofft jedoch, dass finanzielle Unterstützung von Bund und Land kommt. Ansonsten muss man andere Projekte im städtischen Haushalt streichen oder neue Schulden aufnehmen - beides äußerst unbeliebte Maßnahmen.

20 Varianten für das riesige Bauvorhaben hat die Stadt durchgespielt. Am Schluss hat man sich für den gleichzeitigen Neubau aller drei Brücken entschieden. Würde man die Maßnahmen nämlich hintereinander abwickeln, wäre man schätzungsweise erst 2030 fertig.

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