Naturschutzgebiet im Pegnitztal: Gegner geben nicht auf

8.5.2016, 06:00 Uhr
Besonders Hundebesitzer gehen im Pegnitztal-Ost gerne spazieren. Damit könnte bald Schluss sein.

© Eduard Weigert Besonders Hundebesitzer gehen im Pegnitztal-Ost gerne spazieren. Damit könnte bald Schluss sein.

Naturschutzgebiet im Pegnitztal: Gegner geben nicht auf

Von Anfang hat sich Heinz-Jürgen Eitel dafür eingesetzt, dass das Pegnitztal Ost bleibt, was es ist: ein Landschaftsschutzgebiet. Dieser Status reicht seiner Ansicht nach völlig aus, um Flora und Fauna inmitten der Großstadt vor Raubbau zu schützen. "Mir liegt die Natur sehr am Herzen", sagt er. Doch er ist sich sicher: "Wenn das Naturschutzgebiet kommt, wird der Mensch ausgesperrt."

Auch das Gutachten, das vom Umweltreferat und der Unteren Naturschutzbehörde kürzlich vorgestellt wurde, kann ihn nicht überzeugen. Viele Punkte darin, sagt er, seien willkürlich ausgewählt und entsprächen nicht den Tatsachen. Dass manche Arten nicht mehr im Pegnitztal Ost heimisch seien, sei eine normale Entwicklung. "Das hat nichts mit Menschen und Hunden zu tun." Abgesehen davon führe das Gutachten Tierarten an, die an vielen Orten in Nürnberg zu finden seien, Zauneidechsen oder Ringelnattern zum Beispiel.

"Der Mensch sollte an erster Stelle kommen"

"Seit 80 Jahren wird das Gebiet von den Menschen genutzt und geschützt. Noch nie gab es Zerstörungen." Dass mit der Zeit so viele Trampelpfade entstanden seien, habe seinen Grund. "Während der großen Überschwemmung vor einigen Jahren zum Beispiel haben sich die Leute neue Wege gesucht." Und manche Pfade, fügt Eitel hinzu, seien sogar Teile ausgewiesener Wanderwege. Auch die Größe des Areals spricht für ihn gegen die Ausweisung als Naturschutzgebiet: "Es gibt in ganz Bayern kein Naturschutzgebiet, das so ein enger Korridor ist." Hier seien bei schönem Wetter Massen von Menschen unterwegs. Außerdem gebe es Katzen, Füchse und Marder. "Undenkbar, dass in diesem schmalen Gebiet Bodenbrüter nisten."

Gemeinsam mit Mitstreitern aus Mögeldorf und Laufamholz hat Eitel, der selbst in Erlenstegen lebt, den Verein "Pro Naherholungsgebiet Pegnitz-Ost" gegründet. 70 Mitglieder gehören ihm an, 3000 Unterschriften gegen die Pläne der Stadt und der Regierung von Mittelfranken hat er gesammelt und im Oktober vergangenen Jahres im Rathaus abgegeben. Eitel ist nach wie vor überzeugt davon, dass aus der Idylle ein Sperrgebiet wird. "Naturschutzwächter werden dort künftig die Menschen überwachen." Er sei ein großer Naturfreund, betont Eitel noch einmal. "Aber der Mensch sollte an erster Stelle kommen."

Der Verein "Pro Naherholungsgebiet" würde gerne ein eigenes Gutachten zur Situation im östlichen Pegnitztal in Auftrag geben, doch seine finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt. Im Moment denkt er allerdings über eine weitere Unterschriftenaktion nach. "Wir wollen außerdem ausloten, was juristisch geht. Wir haben bereits Kontakt zu einem Anwalt aufgenommen", sagt Heinz-Jürgen Eitel. Er will auf jeden Fall weiterkämpfen. "Ich gebe nicht auf. Von Resignation kann keine Rede sein."

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