Nelson-Mandela-Platz: Händler beharren auf Parkplätzen

10.4.2014, 06:00 Uhr
Die Umgestaltung des Nelson-Mandela-Platzes bleibt Diskussionsthema.

© Daut Die Umgestaltung des Nelson-Mandela-Platzes bleibt Diskussionsthema.

Knapp 200 Stellplätze gebe es derzeit hinter dem Bahnhof, sagt Fritz Endreß von der Interessengemeinschaft Nürnberger Südstadtfirmen „Südstadt Aktiv“. Nach der Umgestaltung, mit der im nächsten Jahr begonnen werden soll, werden es noch 70 sein. „Zu wenig“, finden er und seine Mitstreiter.

Bereits seit 2010 liegen die Umbaupläne in der Schublade – seitdem habe sich die räumliche Situation am Nelson-Mandela-Platz aber stark verändert: Das neue Studentenwohnheim an der Allersberger Straße und die Erschließung des Heumann-Areals mit 200 Wohneinheiten verursachten zusätzlichen Parkdruck.

Hinzu kämen die vielen Bahnkunden, die den Bahnhofsvorplatz wegen der Taxen und Fernbusse meiden und lieber den südlichen Eingang am Nelson-Mandela-Platz nutzen, sagt Endreß. „Und unsere Kunden stöhnen schon seit Jahren über die Parkmöglichkeiten.“

Man sei nicht gegen die Begrünung, stellt der Vorsitzende von „Südstadt aktiv“ klar. Aber 140 Parkplätze müssten es am Ende schon sein. „Andere Städte würden sich die Finger abschlecken nach einer solchen Fläche neben dem Bahnhof“, sagt Endreß. Und in Nürnberg wolle man daraus eine Grünfläche machen. „Das ist für mich keine Stadtplanung, die in die Zukunft weist.“ Zumal mit dem Südstadtpark eine Grünanlage in der Nähe liege.

Auch von der umfassenden Bürgerbeteiligung an den Umbauplänen, die die Stadt als Argument ins Feld führt, hält Fritz Endreß nichts. „Da waren von Anfang an nur 70 Stellplätze vorgegeben“. Nur wo sie hinkommen, habe man beeinflussen können. Ingo Schlick vom Stadtplanungsamt kündigte auf NZ-Anfrage an, in naher Zukunft mit den Beteiligten noch einmal über den Plan diskutieren zu wollen. Immerhin sei seit der Juryentscheidung für die Entwürfe eines Münchener Landschaftsarchitektenbüros viel Zeit vergangen.

Auch über die Zahl der Parkplätze werde man dann noch einmal sprechen. „Allerdings gab es für die Reduzierung damals gute Gründe“, erinnert er sich. Für Bahnkunden beispielsweise sei das Parkhaus an der Nordseite angedacht worden. „Wenn das noch nicht wahrgenommen wird, muss man es eben entsprechend ins Bewusstsein bringen“, sagt Schlick. Man muss hier abwägen, was man haben will: „Je mehr Parkplätze, desto schwieriger wird es, eine angenehme Aufenthaltsqualität zu schaffen.“

Schützenhilfe bekommen die Südstadthändler hingegen von der CSU. „70 Stellplätze sind hier einfach zu wenig“, schreibt Michael Frieser, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Nürnberg-Süd, in einer Stellungnahme. „Es ist die Aufgabe der Politik, die Südstadt zu unterstützen, damit sie wirtschaftlich stark sein kann.“ Die Aufenthaltsqualität des Nelson-Mandela-Platzes dürfe nicht im Vordergrund stehen.

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