Vorentwurf ist genehmigt

Neue Wohlfühloase in Johannis: Weiterer Hesperidengarten auf dem Weg

Andrea Munkert

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10.5.2024, 14:51 Uhr
Mehr Natur für Nürnberg - aus diesem Grund bringt die Stadt auch einen vierten Hesperidengarten auf den Weg. Der Vorentwurf ist jetzt genehmigt worden.

© Anestis Aslanidis Mehr Natur für Nürnberg - aus diesem Grund bringt die Stadt auch einen vierten Hesperidengarten auf den Weg. Der Vorentwurf ist jetzt genehmigt worden.

Viele Köpfe waren an der ersten Konzeption für den neuen Hesperidengarten beteiligt. Anwohner, Jugendliche, Experten. Jetzt ist alles festgezurrt und soll vor der Umsetzung stehen. Sör hat den Entwurf in einer Sitzung des Werkausschusses genehmigt. Außerdem wurde der Servicebetrieb mit der weiteren Planung und Umsetzung beauftragt. Der neue Hesperidengarten entsteht in der Johannisstraße 41 auf dem Grundstück der ehemaligen Pinselfabrik Leonhardy GmbH & Co. KG, neben den drei bereits bestehenden Hesperidengärten.

Bei dem Garten handelt es sich um eine gestalterische Neuschöpfung, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Nürnberg. Es werde keine historische Begebenheit rekonstruiert und sei keine einfache Fortführung der drei bestehenden Gärten aus den 1980er-Jahren. "Die Gestaltung soll sich mit der Nürnberger Hesperidenkultur und dem Zeitgeist des Barock auseinandersetzen und diese zeitgemäß interpretieren", wird weiter mitgeteilt. Es gehe darum, dass ein "Stück Natur in die Stadt zurückkommen" kann.

Hesperidengärten haben in Nürnberg eine lange Tradition: In der Johannisstraße, das zeigen historische Dokumente, hat es im Mittelalter noch jede Menge Grün gegeben, wie überall rund um die Stadtmauer. Rund 360 Gärten lagen damals vor den Toren Nürnbergs. Geblieben ist davon kaum etwas. Außer die Hesperidengärten, wie Nürnberger sie kennen. Und die sollen nun wachsen. Mehr Grün statt Grau, könnte man verkürzt sagen.

Der neue Ort soll die Idee eines historischen Hesperidengartens als bürgerlicher Garten abbilden, "als Rückzugsraum, als Ruhezone und als Möglichkeit, in eine andere Welt inmitten der Stadt einzutauchen". Zentral seien dabei der vernünftige Umgang mit der Natur, Achtsamkeit für Baum- und Pflanzenbestände sowie für Biodiversität. Der kommende Garten soll sich aus vier Zonen speisen, die ihre gestalterischen Vorbilder in der barocken Gartenarchitektur haben und angelehnt sind an die gartenhistorische Epoche in Frankreich, die Schlossgärten von Vaux-le-Vicomte und Versailles hervorgebracht hat.

Ein Garten mit vier (Klima-) Zonen

Die Vegetation in den vier Themenbereichen ist an unterschiedliche klimatische Bedingungen angepasst, vom schattigen, baumbestandenen Süden über den sonnigen Kabinettgarten bis zum halbschattigen Gartenparterre. Auch die "goldenen Äpfel der Hesperiden" werden eingearbeitet: mit Zitruspflanzen in Terracotta-Töpfen, möglicherweise ergänzt durch Mirabellen-, Apfel- oder Quittenbäume. Unterschiedliche Höhenniveaus werden über Rampen barrierefrei zugänglich. Eine frei liegende Wasserrinne soll sich als Verbindungselement durch die einzelnen Bereiche ziehen.

Vier Zonen in einem Garten: Der Entwurf für den Hesperidengarten sieht die Zonen "Gartenparterre", "Kabinettgarten", "Garten-Entree" und "Bosco - Wald" vor.

Vier Zonen in einem Garten: Der Entwurf für den Hesperidengarten sieht die Zonen "Gartenparterre", "Kabinettgarten", "Garten-Entree" und "Bosco - Wald" vor. © toponauten/Stadt Nürnberg

Wie geht es weiter?

Nach Befragungen und Beteiligungen der Bürger und des Bürgervereins, zum Beispiel im Frühjahr 2023 sowie im Oktober 2023 wurde das Projekt auch im Baukunstbeirat der Stadt Nürnberg diskutiert. Alle Ergebnisse wurden bestmöglich in die Vorentwurfsplanung eingearbeitet. Nach der jetzt erfolgten Genehmigung wird der Vorentwurf weiter ausgearbeitet. Der Objektentwurf, der daraus entsteht, muss dann, nach dem Beschluss zum Mittelfristigen Investitionsplan im Stadtrat, im Dezember 2024 im Werkausschuss erneut genehmigt werden. Ab Herbst 2025 soll dann laut Planungen gebaut werden.

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