Nürnberger Promi-Wirt erklärt Privatinsolvenz

4.4.2013, 11:00 Uhr
Nürnberger Promi-Wirt erklärt Privatinsolvenz

© Roland Fengler

Zur Höhe der „vermeintlichen Forderung“ möchte sich Karl Krestel nicht äußern. Doch es muss sich um eine höchst stattliche Summe handeln, setzte der frühere Wirt des „Hexenhäusla“, des „Kettenstegs“ und des „Sudhaus“ doch nach eigenen Angaben „Millionen“ in seinen Restaurants um.

Da er diese Lokale jedoch als Alleinunternehmer geführt hatte, muss der ehemalige Großgastronom für die Steuerschuld mit seinem Privatvermögen haften. Weil das Ermittlungsverfahren gegen ihn, in dessen Zuge auch 800 Aktenordner beschlagnahmt wurden, aber noch nicht abgeschlossen ist und weitere Forderungen des Finanzamts zu erwarten sind, entschloss sich Krestel zu einer Privatinsolvenz.

Nach seiner Aussage wurde das Insolvenzverfahren Anfang Dezember 2012 am Amtsgericht eröffnet. Krestels Gläubiger wurden angeschrieben und darüber informiert. Bis Ende April 2013 solle jeder Einzelne aufstellen, wie viel Geld er von Krestel erhalten will.

Der 62-Jährige ist in der Gastro-Szene bekannt wie ein bunter Hund. Er betrieb nicht nur das Meistersingerhallen-Restaurant und bewirtete in seinen Traditionslokalen, wie dem „Sudhaus“, hohe Persönlichkeiten, etwa den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl, den ehemaligen französischen Präsidenten Jaques Chirac sowie die DFB-Fußballmannschaft. „Charly“ Krestel organisierte auch das beliebte Fränkische Bierfest im Burggraben, auf seinem Sommernachtsball im Luitpoldhain tanzten Günter Beckstein und Ludwig Scholz, er begrüßte beim Altstadtfest Hollywood-Star Elke Sommer.

Nach dem Ende der Restaurants konzentriert er sich seit einem Jahr auf die „Lederer Kulturbrauerei“ in Gostenhof, für die er viele Pläne hat. Als Betriebsinhaberin ist seine Ehefrau Frieda eingetragen.
 

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