Po-Grapscher vom Wöhrder See verurteilt

Nürnberg - Ein 32-Jähriger ist vom Amtsgericht Nürnberg zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihm Beleidigung in sieben Fällen vor. Er war im Sommer 2016 mit seinem Mountain-Bike immer wieder rund um den Wöhrder See unterwegs und hatte Joggerinnen unsittlich aufs Gesäß geschlagen.

Zu Prozessbeginn gibt er die Übergriffe zu. In gebrochenem Deutsch stammelt er nach jeder Aussage der Betroffenen eine Entschuldigung. Die Frauen lassen es unkommentiert stehen. Als Grund für sein Verhalten gibt der Mann an, damals zu viel Alkohol getrunken zu haben, eine andere Erklärung habe er nicht.

Mittlerweile sind die Eltern des Mannes aus Rumänien zu ihm in die Wohnung nach Nürnberg gezogen. Sie wollen ihren Sohn im Blick behalten.

Die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung fordern eine Geldstrafe von 4500 Euro, in 180 Tagessätzen zu je 25 Euro. Das entspricht, gemessen an seinem Verdienst, sechs Monatsgehältern.

Das Amtsgericht hingegen hält eine Geldstrafe nicht für ausreichend: Richter Thomas Pucher verhängt acht Monate Freiheitsstrafe und setzt sie zur Bewährung aus. Zahlen muss der Angeklagte trotzdem, denn dazu kommt eine Geldauflage von 750 Euro. Frauen seien für den Angeklagten "nur eine Wichsvorlage", begründete Amtsrichter Thomas Pucher das Urteil.

Die Übergriffe hatten im Sommer 2016 für große Verunsicherung bei Spaziergängerinnen und Joggerinnen am Wöhrder See gesorgt.