Polizei stellt drei Wochen alte Schmuggelwelpen sicher

13.10.2017, 11:28 Uhr
Polizeibeamte stellten am Donnerstagvormittag im Stadtgebiet Nürnberg bei einer Verkehrskontrolle acht Hundewelpen sicher.

© Tierheim Nürnberg Polizeibeamte stellten am Donnerstagvormittag im Stadtgebiet Nürnberg bei einer Verkehrskontrolle acht Hundewelpen sicher.

Am Frauentorgraben hielt eine Polizeistreife gegen 12 Uhr einen Kleintransporter zur Kontrolle an. Neben dem 33-jährigen Fahrer und dem 37 Jahre alten Beifahrer befanden sich noch vier weitere Personen in dem Fahrzeug. Bei genauerem Hinsehen entdeckten die Beamten zwei Transportkisten, in denen sich jeweils vier Bichon-Malteserwelpen drängten. Erst im Mai diesen Jahres stoppte die Polizei bei einem ähnlichen Fall einen illegalen Welpentransport auf der A3 bei Erlangen.

Die Polizisten verlangten nach den Impfpässen und Tierausweisen der Welpen, die sich jedoch schnell als komplette Fälschungen herausstellten. Wegen dem Verdacht auf weitere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, nahmen die Beamten den Fahrer und den Beifahrer vorläufig fest.

Unter anderem war das Alter der Tiere auf den Dokumenten mit drei Monaten angegeben, eine hinzugerufene Amtstierärztin des Veterinäramts schätzte das Alter jedoch auf maximal drei Wochen. Zudem waren die Welpen deutlich verwahrlost und mussten in ihren eigenen Exkrementen liegen. Zusätzlich waren sie von Flöhen und Würmern befallen.

Die Tiere kamen nach tierärztlicher Erstversorgung in eine Quarantäneschutzeinrichtung. Dort werden sie nun weiter behandelt. Nach Angaben der Tierärztin ist der Gesundheitszustand der Vierbeiner jedoch besorgniserregend.

Doch bei diesen Verstößen blieb es nicht. Bei der weiteren Kontrolle erhärtete sich gegen die beiden Männer der Verdacht der gewerbsmäßigen Personenbeförderung, obwohl keinerlei Genehmigung vorgewiesen werden konnte. Denn die vier mitfahrenden Personen waren lediglich Fahrgäste. Sie konnten nach der abgeschlossenen Sachbearbeitung gehen. Des Weiteren waren Teile der Ladung nicht ausreichend gesichert und Aufzeichnungen des Fahrtenschreibers gefälscht.

Der Transport der Welpen kommt den beiden Männern nun teuer zu stehen: Bezüglich der meisten tierschutzrechtlichen Verstöße ordnete die Stadt Nürnberg eine Sicherheitsleistung in Höhe von 10.000 Euro an. Da die Beschuldigten diesen Betrag nicht bezahlen konnten, stellten die Beamten den Kleintransporter sicher. Die beiden Männer wurden nach Abschluss der Fallbearbeitung wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern derweil noch an.


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