Radschnellwege für Großraum Nürnberg kosten 150 Millionen Euro

13.9.2017, 14:38 Uhr
In Nürnberg wurde eine Machbarkeitsstudie zu Radschnellwegen durchgeführt - die würden vermutlich rund 150 Millionen Euro kosten.

© NN In Nürnberg wurde eine Machbarkeitsstudie zu Radschnellwegen durchgeführt - die würden vermutlich rund 150 Millionen Euro kosten.

Die Untersuchung hält folgende Verbindungen für besonders attraktiv: Nürnberg-Fürth, Nürnberg-Erlangen, Nürnberg-Lauf, Nürnberg-Schwabach, Nürnberg-Zirndorf sowie Fürth-Erlangen und Erlangen-Herzogenaurach. Auf der Grundlage der umfassenden Erhebung können nun die beteiligten Kommunen und Landkreise planen. 

Drei Büros - Planersocietät aus Dortmund, Planungsbüro Via aus Köln und Planungsbüro dtp aus Essen - hatten die akribische Studie erarbeitet. Und zwar nicht am Reißbrett: Die Fachleute fuhren die Strecken selbst mit dem Rad ab.

Finanzierung ist noch unklar

Unklar ist derzeit noch die Finanzierung des ehrgeizigen Projekts: Für manche Strecken ist der Bund, für andere der Freistaat oder die Kommunen zuständig. Hierüber muss erst verhandelt werden.

Die Radschnellverbindungen im Großraum sollen den Umstieg vom Auto auf E-Bike oder Pedelec erleichtern und dazu beitragen, den Schadstoff-Ausstoß von Pkws zu verringern. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betont, dass die Staatsregierung den Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehrsaufkommen bis 2025 auf 20 Prozent steigern will. 

Vier Meter breite Fahrbahn

Die geplanten Radtrassen wären dabei ein Baustein. Sie sehen eine Trennung von Fußgängern und Radlern sowie eine möglichst bevorrechtigte und kreuzungsfreie Führung des Radverkehrs vor. Außerdem sollen die vier Meter breiten Bahnen problemloses Überholen und Gegenverkehr ermöglichen.

Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly betont, dass die Suche nach geeigneten Trassen "alles andere als trivial" gewesen sei. Schließlich müsse man Eigentumsverhältnisse, unterirdische Leitungen und die Querung großer Straßen berücksichtigen. Maly will aber das Projekt im Stadtrat zügig voranbringen. 

Allerdings dürfte es bis 2020 dauern, bis das erste Teilstück einer Trasse fertig ist, meint Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich. Mit einem kompletten Radschnellweg rechnet er erst im Jahr 2025.

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