Stadt und Sonae Sierra wollen über Quelle verhandeln
10.8.2017, 08:21 UhrNach den Worten von OB Ulrich Maly soll es jetzt ein klärendes Gespräch im Herbst geben. Die Stadt hatte im Frühjahr dem portugiesischen Unternehmen, dem das leerstehende Versandzentrum gehört, das Angebot unterbreitet, mit dem Sozial- und Jugendamt einzuziehen. Doch es kam bislang zu keinen Verhandlungen. Sonae Sierra kündigte gegenüber der Stadt an, dass sie noch immer auf der Suche nach einem Partner sind, mit dem sie die Immobilie einer neuen Nutzung zuführen wollen.
"Wenn es zu keiner Einigung kommt, dann suchen wir an anderer Stelle Räume für das Jugend- und Sozialamt", kündigte Maly schon einmal im Hinblick auf das Gespräch im Herbst an. Diesen Schritt will auch Schulbürgermeister Klemens Gsell machen. Die Berufsschule B5 für Mode sollte im Versandzentrum ebenfalls untergebracht werden. Nachdem er von Sonae Sierra nichts mehr gehört hat, will Gsell die Schule ausschreiben und auf dem Markt nach Räumen suchen: "Sonae Sierra kann sich ja bewerben."
Einen Schritt weiter kam Baureferent Daniel Ulrich. Das Gespräch zwischen Sonae Sierra und den Künstlern des Quelle-Kollektivs über das ehemalige Heizhaus brachte zumindest eine Annäherung. Das Quelle-Kollektiv will eine deutliche Verlängerung des Mietvertrags über 2020 hinaus. Nur dann wird es sich mit Hilfe von Stiftungen an den Kosten für den Brandschutz beteiligen. Sonae Sierra will das Angebot prüfen. "Offenbar ist die Grenzüberschreitung von Mode und Wirtschaft interessant", sagte Ulrich.
Was die Entwicklung der Quelle anbelangt, bleibt Maly gelassen: "Vor zehn Jahren hätte ich mir große Sorgen gemacht. Das ist vorbei." In Nürnberg sei der Boden der Engpass für die nächsten Jahrzehnte. "In der Quelle ist viel Platz für alles. Für Gewerbe, wie auch für Kultur, für Kreative und für Wohnungsbau", so der OB. Wenn Sonae Sierra das Versandzentrum tatsächlich doch noch verkauft, dann würde die Stadt versuchen, es zu erwerben, um dann Teile gleich weiter zu veräußern.
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