Stadt will Fußball-EM ins Max-Morlock-Stadion holen

NÜRNBERG - Internationalen Fußball gibt's - zumindest regelmäßig - in Nürnberg auf absehbare Zeit nicht zu sehen. Jetzt aber feilt die Stadt ganz vorsichtig an einem Coup: Bürgermeister Christian Vogel bekundet sein Interesse an EM-Spielen im Stadion. Hat Nürnberg Chancen?

Beworben, das betont die Stadt besonders, habe man sich noch nicht. Aber: Interesse an Spielen der Fußball-EM 2024 sei durchaus da in Nürnberg. Erst vor wenigen Tagen hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekanntgegeben, sich um das Prestige-Turnier bewerben zu wollen. Die Verantwortlichen sprechen von einem "Leuchtturmprojekt". Eines, das ähnliche Strahlkraft entfachen soll wie die WM 2006.

Damals war Nürnberg dabei. Ekstatische Ghanaer, die unter den Augen von 41.000 Fans die USA besiegten. Oder Tausende Briten, die David Beckham gegen Trinidad und Tobago sehen wollten. Das Turnier brachte im Sommer 2006 internationalen Flair nach Franken, die gute Laune fesselte. Ein Sommermärchen.

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Nürnberg

9.6.2016, 00:01 Uhr

Fans bei der WM 2006: So feierte Nürnberg das Sommermärchen

Eines, das sich wiederholen könnte, wenn es nach Bürgermeister Christian Vogel (SPD) geht. Seit Tagen klopft der DFB bei allen deutschen Stadien mit einer Kapazität von über 30.000 Zuschauern an, deshalb auch in Nürnberg. Man wolle sondieren, wer "grundsätzlich Interesse" an der Ausrichtung von EM-Spielen habe, heißt es aus Frankfurt.

"Sonst wären wir automatisch aus dem Rennen"

"Diese Option werden wir wahrnehmen", sagt Bürgermeister Christian Vogel, der auch für das Stadion zuständig ist. "Sonst wären wir für die EM 2024 automatisch aus dem Rennen." Über die rechtlich verbindliche Benennung der zehn Spielorte, die der DFB ins Rennen schickt, will man allerdings erst im April 2018 entscheiden. Zeit hat Nürnberg also noch.

Die Chancen, im Falle einer Bewerbung den Zuschlag zu bekommen, sind unklar. Das Stadion ist nach wie vor eines der größten Deutschlands. Einige potenzielle Mitkonkurrenten wie etwa Leizpig aber haben in den vergangenen Jahren aufgerüstet, während der Ausbau des Nürnberger Achtecks seit Jahren stockt.

Zumindest ein jahrelanger Wunsch der Fans steht kurz vor der Erfüllung: Schon in absehbarer Zeit könnte das Stadion nach Vereinslegende Max Morlock benannt werden. Ob es dann 2024 internationalen Top-Fußball im Max-Morlock-Stadion geben könnte, muss jetzt noch der Stadtrat offiziell klären. Er wird sich in den nächsten Wochen und Monaten mit der Bewerbung beschäftigen.