Straßenbahnlinie 4 soll beschleunigt werden

5.7.2013, 08:00 Uhr
Straßenbahnlinie 4 soll beschleunigt werden

© Stefan Hippel

Damit erhält die Straßenbahn auch auf diesem Straßenabschnitt Vorrang vor dem Autoverkehr. Das beschlossen gestern die Stadträte im Verkehrsausschuss. Das gesamte Projekt kostet insgesamt 2,96 Millionen Euro. Durch die vielen Autos auf der Bucher Straße kommt es immer wieder zu Staus, die auch Auswirkungen auf die Straßenbahn haben. Vor allem während des Berufsverkehrs kann es erhebliche Verspätungen geben. Das soll sich dann ändern.

Durch die elektronische Beschleunigung des Straßenbahnverkehrs mit einer intelligenten Ampelschaltung kann die VAG auf einen Zug verzichten und so 100000 Euro im Jahr sparen. Dazu werden insgesamt zwölf neue Lichtsignalanlagen benötigt. Christine Seer von den Grünen merkte an, dass das Problem schon seit 1996 bekannt sei: „Wir hätten schon über eine Million sparen können.“ Das wies Baureferent Wolfgang Baumann zurück, denn für die Umrüstung sei gar kein Geld vorhanden gewesen. Außerdem könne man den ersten Abschnitt, der zunächst in zwei Abschnitte aufgeteilt war, jetzt in einem Zug in Angriff nehmen. „Es bestand die Gefahr, doppelt Geld auszugeben, weil es noch keine Gesamtplanung gab“, sagte Baumann.

Die Beschleunigung des öffentlichen Personennahverkehrs wird in Nürnberg seit 25 Jahren vorangetrieben. Ziel ist, die Kundenzufriedenheit und damit die Attraktivität des ÖPNV zu steigern. Auch die Wirtschaftlichkeit des ganzen Systems wird verbessert. Derzeit sind 84 Prozent der Straßenbahnampeln mit einer intelligenten Steuerung ausgestattet. Wenn die Strecke bis zum Am Wegfeld ebenfalls umgerüstet ist, dann wird fast eine 100-Prozent-Quote für das Straßenbahnnetz erreicht.

Dagegen besteht bei den Bussen noch erheblicher Nachholbedarf: Hier sind erst 32 Prozent der Ampeln mit einer Schaltung ausgestattet, die auf das jeweils aktuelle Verkehrsaufkommen eingeht. Auch wichtige Buslinien wie die 34er, 35er, die 36er und die 46/47er konnten noch nicht bei der Einrichtung von Beschleunigungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Das kostet allerdings viel Geld. Allein für die Buslinie 46/47 kommen 1,8 Millionen Euro zusammen.

Die Umrüstung der Ampelanlagen, die Bussen und Straßenbahnen Vorrang gegenüber dem Individualverkehr einräumen, geschieht in der Regel, wenn die Lichtsignalanlagen aus Altersgründen ausgetauscht werden müssen, weil es keine Ersatzteile mehr gibt. 220 Ampelanlagen sind in Nürnberg völlig veraltet, und es droht ihr Ausfall. Repariert können sie dann nicht mehr werden. Geld für Ampeln an neuen Standorten sei nicht vorhanden, so Baumann.

Vor allem die CSU drängt auf den Bau einer neuen Ampel an der Äußeren Sulzbacher Straße/Am Ostbahnhof/Bismarckstraße, weil ein Investor 40000 Euro beisteuern will. Laut Baureferent wird die Anlage 2015 gebaut. Demnächst wird die Verwaltung eine Liste vorlegen, wie der Stau bei der Ampelsanierung abgearbeitet werden kann.
 

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