Team Franken Racing startet bei Allgäu-Orient-Rallye

4.2.2015, 06:00 Uhr
6000 Kilometer in mindestens 20 Jahre alten Autos müssen sie zurück legen. Am Ende winkt ein Kamel als Preis. Für das Franken-Racing-Team um Simon, Max, Laura und Philipp kein Problem.

© Timo Schickler 6000 Kilometer in mindestens 20 Jahre alten Autos müssen sie zurück legen. Am Ende winkt ein Kamel als Preis. Für das Franken-Racing-Team um Simon, Max, Laura und Philipp kein Problem.

Noch wird beim Team „Franken Racing“ gesägt und geschraubt was das Zeug hält. Beinahe jeden Samstag treffen sich Maximilian Bock, Philipp Ulbricht, Philip Goik, Christopher Damm, Simon Reif und Laur Graf, um an ihren Autos zu basteln: drei mit mattweißem Schutzlack angestrichene BMW-Kombis, die von Unfällen gezeichnet sind und/oder über 200.000 Kilometer hinter sich haben.

Aber so muss es sein, erklären die jungen Nürnberger. Denn nur in solchen „Kisten“ dürfen sie überhaupt die 6000 Kilometer bis nach Jordanien „reiten“ — als Teilnehmer der voraussichtlich am 9. oder 10. Mai beginnenden Allgäu-Orient-Rallye. Denn: Eine Bedingung der Rallye lautet, dass nur Autos teilnehmen dürfen, die entweder 20 Jahre alt sind — oder weniger wert als 1111 Euro. 

Schnapszahlen haben es den Veranstalter angetan: 111 Teams (à sechs Mitfahrer) nehmen bei der Rallye teil, das Startgeld pro Person beträgt 222 Euro. Und die Anmeldung vergangenes Jahr startete nachts um 3.33 Uhr — und war nach wenigen Minuten schon beendet. Max war früh dran („Ich hatte selten um diese Uhrzeit so viel Adrenalin im Blut“) und sicherte sich Startplatz 22. Eine Schnapszahl, möglicherweise als gutes Omen.

Verschiedene Challenges

Oder doch alles eine Schnapsidee? Dass sie keinen Allerweltsurlaub planen, ist den sechs jungen Leuten klar. Immerhin investiert jeder von ihnen rund 4000 Euro in das Abenteuer. Und obendrein drei Wochen Urlaub. Solange benötigen sie für die Strecke nach Jordanien. Auch weil auf dem Weg dorthin Autobahnen gemieden werden müssen. Das wird per GPS-Tracker überwacht.

Navigationsgeräte sind genauso verboten. Also orientierungslos Richtung Orient? Nein, sondern wie früher: mit Reiseatlas. Nicht die einzige Herausforderung, die zu bewältigen ist. Während der Reise, müssen die Sechs Aufgaben bestehen  —  wie die Musik-Challenge. „Jedes Team bringt irgendein Instrument mit zum Start“, erklärt Philipp. „Die kommen alle in einen Topf, dann wird gezogen — und bis zur Station in der Türkei müssen alle ein vorgegebenes Lied spielen können.“

Was die Gruppe antreibt? Vieles. Von dem Wunsch, eine außergewöhnliche Erfahrung zu machen, bis zum Reiz, die vielen Länder zu erleben.

Aber es ist auch eine schöne Idee, die hinter der Rallye steckt. Am Ende werden alle Autos zerlegt und in Teilen verkauft. Der Erlös geht an soziale Projekte. Dazu will das Team gerne noch mehr beisteuern und sucht Sponsoren, die auf ihrem Auto kleben.

Im Ziel winkt außerdem ein Kamel — als Preis für den Sieger. Für die sechs Nürnberger aber geht es nur um eines: „Wir wollen es bis dahin schaffen“, sagt Max stellvertretend für alle. Na dann: ab auf die Piste.

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