Unser Gehirn ist ständig heiß auf Neues

19.9.2011, 15:00 Uhr
Unser Gehirn ist ständig heiß auf Neues

© Manuel Maurer

Wenn ihr euer Gehirn für die Schule fit machen wollt, aber nicht ständig Schulstoff in euch reinpauken könnt, dann überrascht es mit etwas Neuem: Blättert eure Lieblingszeitschrift mal von hinten nach vorne durch, fahrt statt mit dem Fahrrad mit dem Roller zu euren Freunden oder simst mit der anderen Hand als gewöhnlich.

Wichtig zu wissen ist auch, dass das Gehirn als Netz aufgebaut ist: Mit jeder neuen Information, die ihr eurem Gedächtnis gebt, bildet sich ein neuer Knotenpunkt — das „Wissensnetz“ wird ausgebaut. Dazu zählt neben schulischem Wissen auch jede Erfahrung, die ihr in eurem Leben bisher gemacht habt. Wiederholt ihr etwas, wird ein vorhandener Knotenpunkt verstärkt und euer Netz noch besser verknüpft. Die Chance, dass etwas langfristig in eurem Gedächtnis bleibt, wird dadurch erhöht. Euer Gehirn freut sich über Neues, denn so kann es das Wissensnetz weiter ausbauen und stärken.

Wenn ihr folgende fünf Punkte beachtet, könnt ihr euer Gehirn vor jeder Hausaufgabensession in den Arbeitsmodus versetzen — etwa so wie beim Warmlaufen eines Formel-1-Autos vor dem Rennen:

Vermeidet Ablenkungsmanöver (kein Fernseher, Handy aus, Geschwister verbannen...).

Habt genug Wasser griffbereit und trinkt auch davon.

Fangt mit einer einfachen Aufgabe an.

Sorgt für genügend frische Luft.

Macht nach etwa 20 Minuten eine kurze Pause (fünf Kniebeugen, aufs Klo gehen, Fenster auf), damit euer Gehirn das Gelernte verarbeiten kann.


Wie ihr wisst, besitzt jeder Mensch zwei Gehirnhälften (O.K., es gibt zwei bekannte Fälle auf der Welt, in denen Menschen nur eine Gehirnhälfte, die sogenannte „Hemisphäre“, besitzen, aber die lassen wir jetzt außen vor). Man geht davon aus, dass tendenziell die linke Gehirnhälfte für das logische Denken, also Zahlen, Formeln usw. zuständig ist. Die rechte Hemisphäre ist eher für die kreativen Seiten im Leben verantwortlich, also neben künstlerischen Ideen auch für Emotionen, Bilder und Farben.

Wenn ihr jetzt mal nachdenkt, in welcher Form ihr in den letzten Jahren euren Lernstoff präsentiert bekommen habt, dann wisst ihr auch gleich, ob eure rechte, kreative Gehirnhälfte ausgelastet ist oder ob sie aus Langeweile inzwischen eingerostet ist. Habt ihr Schulbücher und Arbeitsblätter, in denen euer Lernstoff mit Bildern angereichert ist, mit bunter Schrift oder erklärenden Zeichnungen? Oder bekommt ihr mehrheitlich Aufzählungen in Listenform serviert?

Übrigens haben auch diejenigen unter euch eine kreative Gehirnhälfte, die sich mit dem Fach „Kunsterziehung“ gar nicht anfreunden können – man kann auch superkreativ sein, ohne malen zu können. Denkt mal daran, was ihr für Ideen entwickelt, wenn es um die nächste Party geht!

Wenn ihr also eure beiden Gehirnhälften aktiv beim Lernen dabei haben wollt, dann müsst ihr eurer kreativen Seite auch etwas bieten: Sucht euch in Gedanken Bilder, die zum Lernstoff passen und koloriert eure Hefteinträge. Wie das geht und was es bringt, werde ich euch im Laufe dieser Serie genauer zeigen.

 

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