Unterschriften gegen Wildpinkler in der Innenstadt

8.1.2013, 08:00 Uhr
Innenstadt-Bewohnern stinkt das wildpinkelnde Partyvolk gewaltig.

Innenstadt-Bewohnern stinkt das wildpinkelnde Partyvolk gewaltig.

„Bis Sommer kam der Reinigungsdienst einmal in der Woche, um die Passage zu putzen“, sagt Endreß, „mittlerweile kommt er dreimal.“ Die Situation ist nicht nur unappetitlich für Anwohner und Passanten, die Ausgaben für die Reinigung erhöhen auch die Nebenkosten für die Wohnung. „Seit Sommer sieht bei größeren Veranstaltungen sogar ein Sicherheitsdienst nach dem Rechten“, so Endreß. „Kameras und Bewegungsmelder haben wir als Hausgemeinschaft auch schon angebracht“, fügt er hinzu. Dennoch – immer wieder urinieren Fremde vor die Haustür. Ein Zustand, den die Klo-Aktivisten nicht mehr hinnehmen wollen.

Lösen ließe sich das Problem ihrer Meinung nach durch längere Öffnungszeiten der öffentlichen Toiletten rund um den Hauptmarkt. Diese schließen momentan abends um 22 Uhr, bei Großveranstaltungen sind sie lediglich eine Stunde länger geöffnet. Zumindest an den Wochenenden fordern die Klo-Aktivisten eine Öffnung bis 2 Uhr nachts.

Um ihr Anliegen publik zu machen und für eine Unterschriftenaktion im Februar und März zu werben, werden sie ab 24. Januar Flugblätter in der Innenstadt verteilen. Bereits vor Weihnachten hatte Stadträtin Marion Padua von der Linken Liste im Werkausschuss des Servicebetriebs öffentlicher Raum (Sör) gefordert, die Öffnungszeiten der öffentlichen Toiletten zu verlängern.

Bürgermeister Horst Förther lehnte das Anliegen der Linken Liste als Erster Werkleiter von Sör jedoch aus finanziellen Gründen ab. Sollten die Öffnungszeiten der drei öffentlichen Toiletten in der Innenstadt um zwei Stunden verlängert werden, dann würden pro Anlage zusätzliche Kosten in einer Höhe von fast 15000 Euro pro Jahr entstehen, so Förther.
 

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