Verschwindet die Nachtschwärmer-Barriere nach Planet-Aus?

28.5.2014, 06:00 Uhr
Verschwindet die Nachtschwärmer-Barriere nach Planet-Aus?

© Harald Sippel

Die Disco schließt nach der letzten Veranstaltung am 18. Juni - Unstimmigkeiten zwischen den Gesellschaftern und ein fehlendes Zukunftskonzept sollen der Grund dafür gewesen sein. Doch das „Planet“ war nicht nur einer der größten Anziehungspunkte am Klingenhofareal, sondern auch einer der Geldgeber für die Absperrung, die seit Herbst 2012 zum Schutz der Anwohner aufgestellt wird.

Weil diese sich immer wieder über Lärm beklagt hatten, müssen Nachtschwärmer auf dem Heimweg zwischen Discos und U-Bahnhof einen kleinen Umweg über die Pirnaer Straße in Kauf nehmen. Die Absperrung, stets gesichert von Ordnern, wird an Wochenenden und vor Feiertagen aufgebaut. Die Kosten tragen nach Angaben des Ordnungsamts derzeit vier Diskotheken auf dem Klingenhofareal. Zu diesen gehört das „Planet“ - noch.

Mit der Schließung wird nicht nur ein wichtiger Geldgeber fehlen, möglicherweise fällt der wichtigste Grund für die Errichtung der Absperrung weg. So sieht es jedenfalls Martin Weinmann, der Geschäftsführer des „Marquee“ in der Klingenhofstraße 58: „Die Absperrung ist ausschließlich für Jugendveranstaltungen, die vor allem im „Planet“ stattfanden, aufgestellt. Meine Gäste sind älter, die kommen mit dem Taxi oder dem Auto.“ Eine Absperrung mache nach der Schließung des „Planet“ keinen Sinn.

So sieht das auch Wolfgang Hanika, Geschäfstführer von „Resi’s Nachtklub“ in der Klingenhofstraße 50c. Auch seine Gäste seien älter, „und selbst wenn einer mit der U-Bahn kommt, mit 30 verhält er sich auf dem Heimweg anders als ein Jugendlicher“. Die Absperrung sei in Zeiten beschlossen worden, als das Klingenhofareal noch ein weit höheres Gästeaufkommen hatte. Er betont: „Die Absperrung ist überflüssig.“ Die Geschäftsführung der Disco „Rockfabrik“ in der Klingenhofstraße 56 war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

„Es gab auch Störungen in den Morgenstunden bei Veranstaltungen mit Erwachsenen“, widerspricht dagegen Robert Pollack, der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts.

Die Stadt werde zunächst abwarten, ob das „Planet“ einen Nachfolger erhält und wie sich das Besucheraufkommen entwickelt. Unterdessen kündigt „Marquee“-Geschäftsführer Martin Weinmann an, mit dem Ordnungsamt über die Notwendigkeit dieser Absperrung zu sprechen. „Die ist sinnlos, wenn sie für niemanden aufgestellt wird“.

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