Wie sicher sind die Nürnberger vor Einbrecherbanden?

24.4.2017, 05:51 Uhr
In Nürnberg ist die Gefahr, einem Einbruch zum Opfer zu fallen, freilich größer als im Umland. Dennoch: Angst muss man nicht wirklich haben, wie die Zahlen zeigen.

© dpa In Nürnberg ist die Gefahr, einem Einbruch zum Opfer zu fallen, freilich größer als im Umland. Dennoch: Angst muss man nicht wirklich haben, wie die Zahlen zeigen.

Etwa 103 Wohnungseinbrüche je 100.000 Nürnberger hat die Polizei 2016 registriert. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen waren es in den Ballungsräumen zuletzt bis zu 400 Einbrüche je 100.000 Einwohner. Was die Menschen beunruhigt, ist die Tatsache, dass die Täter in den vergangenen Jahren immer häufiger zugeschlagen haben. Im Sommer 2014 gründete die Polizei deshalb die "Besondere Aufbauorganisation Wohnungseinbruchdiebstähle". 15 Beamte analysieren dort laufend die Einbrecher-Lage in der ganzen Region und erkennen so Tatschwerpunkte. Die Zahl der Festnahmen nimmt deshalb seit 2015 zu.

535 Einbrüche registrierte die Polizei 2016 in Nürnberg. Jeweils in der Hälfte der Fälle hatten die Täter Wohnungen und Einfamilienhäuser im Visier. Deren Vorgehen ist so individuell wie die Wahl des Einbruchsobjektes. Letztlich hat jeder Einzeltäter und jede Bande aber eine gewisse Handschrift. Die gute Nachricht: In fast 60 Prozent der Fälle gaben die Täter auf, bevor sie ins Objekt ihrer Begierde eindringen konnten: Offenkundig verstärken immer mehr Bürger ihre Außentüren und Fenster mit technischen Sicherungen.


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Als Beute bevorzugen die Täter alles, was nicht allzu groß, gut versteckbar und leicht zu transportieren ist: Bargeld, Schmuck, Mobiltelefone, Laptops, gerne auch eine Münzsammlung aus Edelmetall, die sich leicht einschmelzen lässt.

Eingebrochen wird zu jeder Tages- und Nachtzeit. Manche Kriminelle setzen das Brecheisen erst an, wenn sie sicher sind, dass sich niemand zu Hause befindet.

Anderen Einbrechern ist das egal, weil sie sehr leise arbeiten und deshalb glauben, die Bewohner nicht aufzuschrecken.


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Allen Unkenrufen zum Trotz: Gaunerzinken, also kleine Kreidezeichen etwa an Haustüren, Briefkästen oder Hausfassaden, spielen seit Jahrzehnten keine Rolle mehr. In den zurückliegenden drei Jahren bekam die Nürnberger Kripo immer mal wieder Hinweise von Bürgern auf seltsame Symbole. In keinem einzigen Fall bestätigte sich die Vermutung auf Gaunerzinken.

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