Wird die Wartezeit im Einwohneramt bald kürzer?

14.9.2016, 06:00 Uhr
Wird die Wartezeit im Einwohneramt bald kürzer?

© Foto: Michael Metejka

Durchschnittliche Wartezeiten von zwei Stunden und mehr sind in der ersten Jahreshälfte im Einwohneramt keine Ausnahme. Das zeigt eine Monatsstatistik für die Stadträte im Personal- und Organisationsausschuss am 20. September. Die Wartezeit führt bei Bürgern wie bei Mitarbeitern zu großem Unmut. Zuletzt musste sogar ein Sicherheitsdienst für das Einwohneramt engagiert werden.

Viele neue Aufgaben

Die Personalverwaltung der Stadt verspricht nun den genervten Nürnbergern und den Mitarbeitern, dass sich die Lage verbessern soll. "Eine für Bürgerinnen und Bürger spürbare Wirkung wird voraussichtlich ab Herbst eintreten", heißt es vorsichtig optimistisch. Denn zuletzt wurde laut Referat deutlich Personal aufgestockt. Fast 34 Stellen sind es, zehn weitere kommen noch ab Oktober im Servicecenter dazu. Das soll die Situation deutlich entspannen.

Durch neue Aufgaben aus dem Meldegesetz in den vergangenen Jahren und die hohe Zahl an Flüchtlingen in den vergangenen 16 Monaten waren immer neue Belastungen im Einwohner- und Ausländeramt hinzugekommen. Dadurch wuchs die Wartezeit an, weil das Personal nicht mehr mit der Bearbeitung hinterherkommt.

Außerdem klagen Stadtverwaltung und Gesamtpersonalrat, dass es immer schwieriger werde, noch Personal für den öffentlichen Dienst zu finden. Das Einwohneramt gilt zudem als Einstiegsstelle für fertig ausgebildete Nachwuchskräfte. Doch oft bewerben sie sich auch schnell wieder weg auf höher dotierte Stellen innerhalb der Stadt.

Kaum Synergien zwischen den Behörden

Also herrscht eine große Fluktuation, räumt die Personalverwaltung ein. Durch eine weitere Maßnahme verspricht sie sich zusätzliche Entlastung in der am meisten frequentierten Dienststelle der Stadt. Das Einwohneramt soll zusammen mit dem Standesamt (ebenfalls viel Publikumsverkehr) unter ein Dach ziehen. Vorgesehen ist das Gebäude in der Äußeren Laufer Gasse/Hirschelgasse, wo die Einwohnerbehörde bereits zum Teil residiert.

In den oberen Stockwerken ist aber noch das Liegenschaftsamt untergebracht. Abgestimmt sei die Vorlage mit ihr nicht, sagt Dagmar Heckel, Leiterin des Standesamts. Das gelte auch für ihren Kollege Olaf Kuch vom Einwohneramt, der heute erst aus dem Urlaub kommt. Heckel sieht kaum Synergien zwischen den Behörden, weil es wenig Schnittpunkte in der Arbeit gibt. Außerdem will sie ungern auf die Trausäle im Rathaus Hauptmarkt verzichten, wo ihre Behörde derzeit untergebracht ist.

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