Wöhrder Seecafé: Ein Schiff aus Glas, Stahl und Holz

19.8.2015, 15:10 Uhr
Die Visualisierung des Wöhrder Seecafes vom Architekten Karl-Hein Werner ist inspiriert von einer Yacht.

© Architekturbüro Werner Die Visualisierung des Wöhrder Seecafes vom Architekten Karl-Hein Werner ist inspiriert von einer Yacht.

Für sein Projekt am Ufer des Wöhrder Sees hat sich der Neumarkter Architekt Karl-Heinz Werner vom Schiffsbau inspirieren lassen. Das neue Café, in das Bauherr  Wies'n Biergarten GmbH  500.000 Euro investieren will, sehe aus wie eine Yacht, sagt der Planer. Tatsächlich erinnert sein Entwurf aus Glas, Stahl und Holz an das Oberteil eines weißen Bootes. "Wir wollten hier vor allem öffentliche Toiletten", sagte Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas beim Pressegespräch vor Ort. Die werden im Rückteil des Gebäudes untergebracht, nach Westen hin liegen der verglaste Gastraum und der 500 Quadratmeter große Biergarten.

Den städtischen Grund, den er für sein Bauwerk braucht, mietet Wies'n-Biergarten-Geschäftsführer Alexander Diesch für 15 Jahre von der Stadt. Noch im Herbst werden dafür Leitungen verlegt, die Fertigteile fürs Café sollen den Winter über verbaut werden. Das Miet-Modell habe die Stadt bereits mit zwei Gastronomen auf dem Friedrich-Ebert-Platz erfolgreich ausprobiert, so Fraas. Jetzt reiht sich das Seecafé ein, gefolgt von einem ähnlichen Kiosk-Modell auf dem Nelson-Mandela-Platz, der ebenfalls bald umgestaltet werden soll.

Söder beklagt langsames Vorankommen

Das neue Café ist Teil der umfassenden Sanierung des Nürnberger Stadt-Sees. Ein weiteres Stück Sandstrand wird dazukommen, ein begehbarer Damm dem Wasser mehr Tempo machen und Geh- und Radwege sollen neu geordnet werden. Nachdem sein Parteifreund, Finanzminister Markus Söder, immer wieder beklagt, dass die Stadt zu lange brauche für die bereits 2012 beschlossene Gastronomie auf ihrem Grund und Boden, betonte CSU-Wirtschaftsreferent Fraas: "Hier sind nun mal unterschiedliche Dienststellen beteiligt. Trotzdem sind wir sechs Wochen früher dran als geplant."



Betreiber Alexander Diesch ("Ich habe den Wies'n-Biergarten erfunden")  wird auch die Verantwortung für die Toiletten in seinem Haus übernehmen. Das Café, in dem es auch Kleinigkeiten zu essen geben wird, wird im Sommer von 10 bis 22 Uhr und im Winter von 10 bis 20 Uhr geöffnet sein. Auch auf das von Vandalismus geplagte Umfeld will Diesch künftig ein Auge haben. Noch liegen überall Glasscherben, die beiden Dixie-Klos werden oft umgeworfen und nachts finden regelmäßig Saufgelage statt.
 

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