Asylkrise in Bayern hat Landkreis Roth erreicht

Roth - Züge mit Hunderten von Flüchtlingen kamen und kommen dieser Tage am Münchner Hauptbahnhof an. Von dort geht es weiter in die Zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen (ZAE). Die Dependance der ZAE Zirndorf auf dem Kasernengelände in Roth ist voll. Auch die dezentralen Unterkünfte im Landkreis, wo die Flüchtlinge nach der Station in der ZAE einziehen, sind belegt. Der Landkreis sucht Wohnraum, denn am Montag kommen 39 neue Menschen.

Von der zuständigen Regierung von Mittelfranken heißt es, dass aktuell 930 Flüchtlinge auf dem Kasernengelände untergebracht sind. Wie berichtet, bietet die Einrichtung eigentlich nur Platz für rund 800 Menschen. Die Regierung will nun eine weitere Unterbringungsmöglichkeit auf dem Parkplatz neben dem ehemaligen Offizierskasino errichten lassen, wie Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer erfahren hat. Von der Regierung gab es diesbezüglich am Donnerstag keine näheren Angaben.

Unterkünfte im Landkreis werden knapp

Durch die Ankunft von täglich neuen Flüchtlingen in Bayern werden inzwischen auch im Landkreis Roth die dezentralen Unterkünfte knapp, für die Menschen, die aus den Erstaufnahmeeinrichtungen kommen. Für nächsten Montag wird im Landkreis die Ankunft von 39 neuen Flüchtlingen erwartet. Die Mitarbeiter des Landratsamtes sind deshalb auf der Suche nach Wohnraum. Die Verteilung im Landkreis erfolgt prozentual nach der Einwohnerzahl der Gemeinden.

„Dieses Konzept der dezentralen Unterbringung wollen wir eigentlich beibehalten, aber wir haben keinen Puffer mehr, die Unterkünfte, die wir noch zur Verfügung hatten, sind inzwischen alle voll“, berichtet er.

Landkreisgemeinden sollen Aufnahmequoten erfüllen

Es sollen deshalb verstärkt auch die Landkreisgemeinden in die Pflicht genommen werden, die bisher ihre Aufnahmequote noch nicht erfüllt haben. Das sind demnach zum Beispiel Allersberg, Röttenbach, Rednitzhembach oder Büchenbach. Eckstein appelliert deshalb an die Landkreis-Gemeinden und die Solidarität der Bevölkerung: „Leute, es kann nicht sein, dass es nicht möglich ist, so wenige Menschen unterzubringen. Christliche Nächstenliebe muss man leben.“

So können Sie helfen

Wer Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich am Landratsamt bei Alfred Bauer melden unter (09171) 81-1441.

Wer Sachspenden, wie Kleidung, Schuhe oder Spielsachen spenden will, kann diese für die Zentrale Aufnahmeeinrichtung in Kleidercontainern an den EDEKA-Märkten in Roth abgegeben. Spielgeräte und Kinderfahrzeuge können am Eingang der ZAE abgegeben werden. Auch das Kaufhaus Regenbogen am Rother Bahnhof und in Pfaffenhofen nimmt Spenden an, da die lokalen Asylbewerberhelferkreise oft nicht genügend Lagerraum zur Verfügung haben. Die Mitarbeiter bitten, bei der Abgabe darauf hinzuweisen, dass die Spende speziell für Asylbewerber gedacht ist.

Wer sich engagieren will, setzt sich am besten mit der Ehrenamtskontakstelle „Für einander“ in Verbindung, die Mitarbeiter können vermitteln, wo Hilfe gebraucht wird und haben Kontaktdaten der örtlichen Helferkreise. Kontakt: Telefon (09171) 81-1125 oder per Mail fuereinander@lraroth.de.