Aufatmen nach zwölf Jahren und 13800 Kubikmetern Masse

14.4.2013, 16:01 Uhr

Denn zwölf Jahre zogen sich die Modernisierungen, Sanierungen und Umbauten in der Einrichtung der Stiftung hin, vom Anbau nach Osten zur Sanierung des Ostflügels und des Westflügels des Stammhauses. Die Freude über den Abschluss der Bauarbeiten kam gleich im ersten Lied des Gesangvereins „Liederkranz“ unter der Leitung von Tim Wisura zum Ausdruck, der die Ode „Freude, schöner Götterfunken“ von Ludwig van Beethoven intonierte und die gesamte Feier umrahmte.

Der Zeitpunkt für die Sanierung des Westflügels sei ungünstig gewesen, sagte Sabine Stubenhofer, weil viele Firmen ausgelastet waren, andererseits viele sich nach und nach auftuende Mängel behoben werden mussten. Die Küche musste vorübergehend in den Keller verlegt werden, und die Bewohner seien stets mitten im Geschehen gewesen.

Notfallausrüstung

Aber alle Beteiligten seien in dieser Zeit über sich hinausgewachsen, dankte sie. Besonderer Dank galt Architekt Bernd Beck, der die drei Bauabschnitte absolvierte. Er erhielt eine „Notfallausrüstung“ im Gehwagen, die vom Gehstock bis über Gutscheine für ein Frühstück und Abendessen reichte und Erheiterung bei der Festversammlung auslöste.

Viele Gedanken seien ihm als Vorsitzender der Stiftung mit dem Verwaltungsausschuss durch den Kopf gegangen, bekannte Landrat Herbert Eckstein. Halten es die Bewohner aus? Schafft es das Pflegepersonal? Können wir es finanziell schultern? „Großer Beifall gilt deshalb allen Bewohnern und dem gesamten Personal“, lobte Eckstein. Die Investitionen seien eine große Belastung gewesen, denn in der Stiftung stehe man ganz allein und habe keine Hilfe von Verbänden.

Besonders lobte Eckstein das Trio Sabine Stubenhofer, Waltraud Rückert als Pflegedienstleiterin und Andrea Schnürer als Stellvertreterin als „Fels in der Brandung“. Man brauche gut ausgebildetes und kompetentes Personal, das leistungsgerecht entlohnt werde. Eckstein wünschte sich aber auch, dass das Pflegepersonal die Zeit aufbringen könne, einmal den Bewohnern die Hand zu halten oder sich ihrer Wünsche anzunehmen.

Dass es nach 660-jähriger Geschichte der Stiftung auch manch kritische Phasen gegeben habe, gestand Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler ein, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung. Die Stiftung mit ihrer Einrichtung müsse sich selbst tragen. „Wir sind für die Menschen da“, versprach er und lobte die Motivation der Belegschaft, die Kompetenz des Leitungsteams und die Verantwortung des Verwaltungsausschusses. Nun könne man wieder vollen Mutes in die Zukunft blicken.

Seit Beginn ihrer Beschäftigung 1984 habe es laufend Verbesserungen für die Bewohner gegeben, blickte Pflegedienstleiterin Waltraud Rückert zurück. Nun sei zwar ein großer Abschnitt abgeschlossen, aber der Weg gehe immer weiter. Denn in der Betreuung der Bewohner habe man sich ständig zu verbessern, Behaglichkeit und Wohlbefinden der anvertrauten Menschen sei das Ziel der täglichen Arbeit und rund um die Uhr. Ständige Fort- und Weiterbildung gehöre deshalb dazu.

Pfarrer Peter Tontarra von der katholischen Pfarrei und Pfarrer Hermann Dinkel von der evangelischen Kirchengemeinde bezeichneten die Stiftung als segensreiche Einrichtung, ohne die man angesichts der demographischen Entwicklung nicht mehr auskommen könne. Gerade bei der immer mehr fortschreitenden Demenz sei häusliche Pflege nicht mehr möglich. Man dürfe nicht vom Abschieben reden, sondern müsse die umfängliche Betreuung im Auge haben. Beide sprachen Segensgebete und erflehten den Schutz Gottes für die darin wohnenden und beschäftigten Menschen.

Mitgetragen

Von vielen Problemen bei den Maßnahmen berichtete Architekt Bernd Beck, denn viele Ansichten und Aussichten seien zu durchleuchten gewesen. Das Konzept habe viele Abbrüche und Änderungen vom Keller bis unters Dach erforderlich gemacht, bei einer Baumasse von 13800 Kubikmetern. Beck lobte die gute Zusammenarbeit mit den Fachplanern und den Firmen und hatte für Personal und Bewohner ein großes Dankeschön parat. Geduldig und ohne Zwischenfälle hätten die Bewohner die Arbeiten mitgetragen — stets mittendrin und dabei.

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